Vorschau


Von Missionaren, Herrschern und Forschern

an den großen Seen Zentralafrikas vor 100 Jahren



Hans-Ulrich Duwendag (Autor)

Wolfgang Völker (Autor)




In dem Werk von Wolfgang Völker und Hans-Ulrich Duwendag wird der Leser auf eine Entdeckungsreise von den nördlichen Grenzen bis in die südlichen Weiten anhand der großen Gewässer durch die noch weitestgehend unerschlossenen Kapitel der Erschließung und Bekehrung im deutschen Teil Ostafrikas geführt.


 Durch die Nutzung von bisher unveröffentlichtem Material der Weißen Väter (Péres Blancs), bietet das Buch einen Einblick in die Kollision zwischen der afrikanischen und der europäischen Lebensweise in Zentralafrika, die sich vor mehr als einem Jahrhundert ereignete, und schildert das Elend, das durch Kolonialkriege und Seuchen, Auseinandersetzungen zwischen den Kolonialbeamten und den einheimischen Herrschern sowie zwischen den christlichen Missionen unterschiedlicher Konfessionen verursacht wurde. 


Die Darstellung bringt zahlreiche damals vor Ort wirkende Persönlichkeiten durch bislang größtenteils unbekannte historische Fotografien nahe. Zudem werden erstmals für den deutschsprachigen Raum Ausschnitte aus den einst als vertraulich geltenden Berichten der Pères Blancs präsentiert und in Beziehung zum bildlichen Material gesetzt. 


Durch diese und weitere Quellen wurde auch die Herkunft menschlicher Schädel erhellt, die während deutscher Forschungsreisen in Ruanda und Tansania gesammelt wurden und bis heute die Beziehungen zwischen Deutschland und diesen Staaten überschatten.

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Ich möchte gerne meine ehrliche Faszination für das Buch "Von Missionaren, Herrschern und Forschern" von Wolfgang Völker und Hans-Ulrich Duwendag zum Ausdruck bringen. Dieses Werk ist eine faszinierende Reise entlang der großen Seen in Deutsch-Ostafrika und bietet einen tiefen Einblick in die noch weitgehend unbekannte Geschichte der Eroberung und Missionierung dieser Region.

Das Buch basiert auf Archivmaterial der Weißen Väter, auch bekannt als Péres Blancs, und ist somit eine äußerst gut recherchierte Dokumentation. Durch die Verwendung dieser Quellen wird dem Leser ein umfassendes Bild des Zusammenpralls von afrikanischer und europäischer Kultur vor über 100 Jahren vermittelt. Die Autoren nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die Leiden der Bevölkerung, die durch Kolonialkriege und Epidemien geprägt waren. Auch die Konflikte zwischen Residenten und Sultanen sowie katholischen und protestantischen Missionaren werden detailliert dargestellt.

Besonders beeindruckend sind die vielen historischen Fotos und die bisher noch unbekannte Persönlichkeiten die uns in diesem Buch vorgestellt werden.

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Ein Jahrhundert zurückgeblickt: Der politische und gesellschaftliche Zustand Zentralfrikas


Ein Blick in die Vergangenheit ist oft wie eine Reise in eine andere Welt. Vor allem, wenn wir uns ein Jahrhundert zurückversetzen, in die Zeit der 1920er Jahre, entdecken wir ein Zentralafrika, das in vielerlei Hinsicht grundlegend anders war als heute. In diesem Beitrag werden wir den politischen und gesellschaftlichen Zustand Zentralafrikas vor 100 Jahren detailliert beleuchten. Wir tauchen ein in eine Ära, die geprägt war von Kolonialherrschaft, kulturellem Wandel und den Anfängen des Strebens nach Unabhängigkeit.


Die Kolonialmächte in Zentralafrika

Zentralafrika, eine Region, die heute Staaten wie die Demokratische Republik Kongo, die Zentralafrikanische Republik und Kamerun umfasst, stand zu Beginn des 20. Jahrhunderts größtenteils unter europäischer Kolonialherrschaft. Die "Aufteilung Afrikas" unter den europäischen Mächten war erst wenige Jahrzehnte zuvor, auf der Berliner Konferenz von 1884/85, beschlossen worden. Frankreich, Belgien, Deutschland und Portugal waren die wichtigsten kolonialen Akteure in der Region.

Frankreich kontrollierte große Gebiete, darunter das heutige Gabun, die Zentralafrikanische Republik und den Kongo. Belgien beherrschte den riesigen Kongo-Freistaat, der unter der persönlichen Herrschaft von König Leopold II. stand und später als Belgisch-Kongo bekannt wurde. Kamerun war eine deutsche Kolonie, bis es nach dem Ersten Weltkrieg als Mandatsgebiet unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt und zwischen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt wurde. Portugal hielt an seinen Besitzungen in Angola und Mosambik fest.

Gesellschaftliche Strukturen und koloniale Auswirkungen

Die koloniale Präsenz hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Strukturen Zentralafrikas. Traditionelle Herrschaftsformen wurden untergraben oder durch koloniale Verwaltungsstrukturen ersetzt. Die Kolonialmächte führten fremde Rechtssysteme und Bildungseinrichtungen ein, die oft wenig Rücksicht auf die lokalen Kulturen und Bedürfnisse nahmen. Gleichzeitig eröffneten sich durch die neue Infrastruktur – wie Eisenbahnen und Straßen – und die Einführung von Exportkulturen (z.B. Kautschuk, Palmöl) auch neue wirtschaftliche Perspektiven.

Die koloniale Wirtschaftspolitik war jedoch vorrangig auf Ausbeutung ausgerichtet. In Belgisch-Kongo wurden die Einheimischen zur Arbeit in Minen und auf Plantagen gezwungen, oft unter brutalsten Bedingungen. Diese Ausbeutung und die damit verbundenen Grausamkeiten rückten Anfang des 20. Jahrhunderts ins Licht der internationalen Öffentlichkeit und führten letztendlich dazu, dass Belgien die direkte Kontrolle über den Kongo übernahm.

Kultureller Wandel und Widerstand

Die koloniale Herrschaft löste in Zentralafrika auch einen tiefgreifenden kulturellen Wandel aus. Europäische Sprachen, Religionen und Lebensweisen wurden eingeführt. Viele Afrikaner*innen nahmen das neue Wissen und die neuen Fähigkeiten an, um für ihre Rechte und ihre Unabhängigkeit zu kämpfen. Gleichzeitig bewahrten viele Gemeinschaften ihre traditionellen Kulturen und Widerstandsformen gegen die koloniale Unterdrückung.

Bereits in den 1920er Jahren regte sich in einigen Teilen Zentralafrikas Widerstand gegen die Kolonialherrschaft. In Kamerun führte der Douala-Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft und später gegen die französische Verwaltung. Im Kongo bildeten sich erste nationalistische Bewegungen, die sich gegen die belgische Herrschaft richteten.

Schlussbetrachtung

Ein Jahrhundert zurückgeblickt, zeigt uns der politische und gesellschaftliche Zustand Zentralafrikas eine Region im Umbruch. Die koloniale Herrschaft hatte die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Landschaften Zentralafrikas tiefgreifend verändert. Gleichzeitig legten die Ereignisse dieser Zeit das Fundament für die Unabhängigkeitsbewegungen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Fahrt gewinnen sollten.

Die Geschichte Zentralafrikas vor 100 Jahren ist eine Geschichte von Unterdrückung und Widerstand, von Verlust und Anpassung, aber auch von Resilienz und dem Streben nach Selbstbestimmung. Sie erinnert uns daran, dass die Vergangenheit, so fern sie uns auch erscheinen mag, stets Teil unserer Gegenwart ist und uns wichtige Lektionen für die Zukunft bereithält.






»Deutscher Wald« in Afrika Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892-1916

Lars Kreye


»Deutscher Wald« in Afrika

Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892-1916


  • Der Autor Dr. Kreye und die Herausgeber Prof. Dr. Christof Mauc und Dr. Helmuth Trischler sprechen für ein hohes Maß an Expertenwissen
  • Das Ergebnis ist ein fachlich fundiertes Werk, das koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen wissenschaftlich und zugleich verständlich wiedergibt
  • In Zeiten von globalem Kliawandel und tropischem Waldschutz ein mehr als aktuelles Thema

Die Geschichte Tansanias ist geprägt von einer komplexen Beziehung zwischen Forstwirtschaft, Landnutzung und den Rechten der lokalen Bevölkerung. Wie viele andere afrikanische Länder wurde Tansania im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert von europäischen Mächten kolonisiert. Jahrhundert von europäischen Mächten kolonisiert. Deutsche Kolonialisten kamen in den späten 1800er Jahren in das Land und begannen schnell, eine auf Plantagen basierende Wirtschaft aufzubauen, die sich stark auf die Ausbeutung der lokalen Ressourcen, einschließlich des Holzes aus den riesigen tropischen Wäldern des Landes, stützte.Die Einführung der modernen Forstwirtschaft markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Tansanias, denn sie brachte eine Reihe unbeabsichtigter ökologischer und sozialer Folgen mit sich. Insbesondere die deutschen Kolonialbehörden versuchten schnell, ihre Kontrolle über die lokalen Landnutzungsrechte durchzusetzen, was häufig zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung führte, die seit Generationen auf den Wald angewiesen war.


Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Konflikts war die Ausbreitung von Epidemien, die häufig mit der Störung traditioneller Landnutzungsmuster und der Einführung neuer landwirtschaftlicher Praktiken zusammenhingen. In vielen Fällen waren diese Epidemien verheerend, löschten ganze Gemeinschaften aus und ließen die Überlebenden in einer durch den Kolonialismus schwer gestörten Umwelt um ihr Überleben kämpfen.


Zusätzlich zu den gesundheitlichen Folgen der kolonialen Forstwirtschaft gab es auch erhebliche soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Viele Einheimische waren gezwungen, ihre traditionelle Lebensweise aufzugeben, da sie mit den großen Plantagen und anderen kommerziellen Unternehmen, die von den Kolonialbehörden errichtet wurden, nicht konkurrieren konnten. Dies führte zu weit verbreiteter Armut und Marginalisierung sowie zu einem Gefühl der Verbitterung gegenüber den Kolonialmächten, die ihr Leben so dramatisch gestört hatten.


Trotz dieser Herausforderungen gelang es den deutschen Kolonialbehörden, ein gewisses Maß an Kontrolle über die Situation auszuüben. Sie waren in der Lage, viele der Aufstände, die in dieser Zeit stattfanden, zu unterdrücken und konnten durch die Ausbeutung der lokalen Ressourcen ein gewisses Maß an wirtschaftlichem Erfolg aufrechterhalten.


Der Kampf um die Tropenwaldressourcen in Tansania prägte jedoch auch noch lange nach dem Abzug der deutschen Kolonialmächte die Geschichte des Landes. Tatsächlich ist dies auch heute noch ein Thema, das heiß diskutiert wird, da Tansania darum kämpft, die Bedürfnisse seiner wachsenden Bevölkerung mit den Anforderungen des Naturschutzes und der nachhaltigen Entwicklung in Einklang zu bringen.


Lars Kreye, ein Experte auf dem Gebiet der kolonialen Waldkonflikte, hat die Diskurse und Praktiken analysiert, die diesen anhaltenden Kampf geprägt haben. Seine Arbeit beleuchtet die komplexen historischen und politischen Faktoren, die zu diesem Konflikt beigetragen haben, und unterstreicht die Bedeutung dieses Themas im Hinblick auf den Schutz der Tropenwälder und den globalen Klimawandel.


Letztlich dient die Geschichte der Forstwirtschaft in Tansania während der deutschen Kolonialzeit als abschreckendes Beispiel für den Rest der Welt. Sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und ökologischer Nachhaltigkeit herzustellen und die Rechte der lokalen Bevölkerung zu respektieren, wenn Entscheidungen getroffen werden, die sich auf ihr Leben und ihre Lebensgrundlagen auswirken. Die Lehren aus dieser Periode der tansanischen Geschichte sind auch heute noch relevant, da wir uns mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Notwendigkeit des Schutzes der verbleibenden Tropenwälder unseres Planeten auseinandersetzen.


Kirchner und Nolde: Expressionismus. Kolonialismus

 Dorthe Aagesen (Herausgeber), Anna Vestergaard Jørgensen (Herausgeber)


Kirchner und Nolde: Expressionismus. Kolonialismus 


  • Ein Band zu den Ausstellungen in Kopenhagen, Amsterdam und Berlin , der mit wunderschönen Abbildungen und eindrucksvollen Plastiken aufwartet
  • Mit den Künstlern Nolde und Kirchner wird allerdings überraschend hart ins Gericht gegangen. Diese werden postum mit einer Reihe von Vorwürfen konfrontiert.
  • Wer sich nicht nur oberflächlich mit diesem Thema beschäftigen möchten, dem bietet dieser Band Manigfaltiges.

Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde sind zwei der bekanntesten Künstler der expressionistischen Bewegung. Ihre Gemälde, die von kräftigen Farben und verzerrten Formen geprägt sind, fangen das Wesen des modernen Lebens im Deutschland des frühen 20. Wie ein neues Buch zeigt, gibt es jedoch auch eine verborgene Seite ihrer Arbeit, über die nur selten gesprochen wird.Das Buch mit dem Titel Kirchner, Nolde, and German Colonialism, 1908-1918 untersucht die Beziehung zwischen diesen Künstlern und der gewalttätigen Kolonialgeschichte Deutschlands. In dieser Zeit hatte Deutschland Kolonien in Afrika und Ozeanien, und Kirchner und Nolde ließen sich von den Menschen und Objekten dieser Kulturen inspirieren. Sie besuchten ethnologische Museen, nahmen an Kulturausstellungen teil und unternahmen sogar Expeditionen in entlegene Regionen, um indigene Kulturen und deren Kunst zu studieren.


Diese Begegnung zwischen westlichen Künstlern und außereuropäischen Kulturen war für die damalige Zeit nicht ungewöhnlich. Viele Künstler dieser Zeit waren von der Exotik und Andersartigkeit nicht-westlicher Kulturen fasziniert und versuchten, diese Elemente in ihre Werke einzubeziehen. Doch wie das Buch zeigt, war Kirchners und Noldes Ansatz nicht ganz unschuldig.


Das Buch erforscht die Machtdynamik zwischen Künstler und Modell und den oft gewalttätigen Kontext der Gemälde. Die Künstler stellten oft schwarze Darsteller dar, aber über das Leben und die Geschichten dieser Menschen ist nur wenig bekannt. Das Buch wirft ein Licht auf die Ausbeutung dieser Darsteller, die oft eher als exotische Objekte denn als Menschen behandelt wurden.


Das Buch befasst sich auch mit der Rolle der ethnologischen Museen und der Anthropologie bei der Gestaltung der Sicht der Künstler auf außereuropäische Kulturen. Diese Institutionen spielten eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der westlichen Vorstellung vom "Primitiven" und "Exotischen", und Kirchners und Noldes Werk bildete da keine Ausnahme. Wie das Buch feststellt, waren die Künstler jedoch keine passiven Rezipienten dieser Erzählungen. Sie suchten aktiv nach diesen Kulturen und eigneten sich deren Kunst und Ästhetik für ihre eigenen Zwecke an.


Insgesamt bietet Kirchner, Nolde und der deutsche Kolonialismus, 1908-1918 eine faszinierende und nuancierte Perspektive auf das Werk dieser beiden Künstler. Es wirft wichtige Fragen über die Beziehung zwischen Kunst und Macht und die Verantwortung von Künstlern auf, den Kontext ihrer Arbeit zu berücksichtigen. Es unterstreicht auch die Notwendigkeit eines umfassenderen Verständnisses der Geschichte des Kolonialismus und seiner anhaltenden Auswirkungen auf unsere heutige Welt.


Afrika, in Ketten Reportagen aus den Kolonien.

Albert Londres


Afrika, in Ketten

Reportagen aus den Kolonien.


Die Geschichte des Kolonialismus in Afrika hat unauslöschliche Spuren auf dem Kontinent hinterlassen und prägt auch die Gegenwart in vielerlei Hinsicht. Von der Flucht und Migration von Menschen bis hin zum anhaltenden Streit um die Rückgabe von Kulturgütern ist das Erbe des Kolonialismus allgegenwärtig. Einer der ergreifendsten Berichte über das französische Kolonialreich stammt von dem großen Reporter Albert Londres, der in den 1920er Jahren ausgiebig durch das französische West- und Nordafrika reiste, um das Leben sowohl der Kolonisatoren als auch der Kolonisierten zu dokumentieren. Seine beiden Berichte "Schwarz und Weiß" und "Afrika in Ketten" bieten einen faszinierenden Einblick in die Realitäten des kolonialen Lebens und offenbaren die tiefsitzenden Probleme, die den Kontinent noch heute plagen.Londres' Reise führte ihn von Dakar nach Bamako und Timbuktu im Westen, dann weiter nach Niger und in den Sudan, bevor er im Kongo den Äquator überquerte. Sein Ziel war es, das Leben sowohl der weißen "Bürger Frankreichs" als auch der schwarzen "Untertanen" in den sogenannten Überseegebieten zu dokumentieren. Was er vorfand, war eine Welt der krassen Ungleichheit, in der die Kolonialverwalter willkürlich über das Leben von Millionen von Menschen bestimmten und in der Glücksritter versuchten, durch die Ausbeutung der Ressourcen des Landes schnell reich zu werden.


In "Black and White" untersucht Londres das Leben der Kolonisatoren, die eine komplexe soziale Hierarchie auf der Grundlage der Rasse aufgebaut hatten. Die weißen Kolonisatoren sahen sich als die überlegene Rasse und glaubten, dass sie das Recht hatten, die einheimische Bevölkerung zu beherrschen. Sie lebten in opulenten Häusern und genossen einen Lebensstil, der völlig losgelöst von der Lebenswirklichkeit der Menschen war, über die sie herrschten. Die schwarze Bevölkerung hingegen wurde als minderwertig angesehen und war einer Reihe von diskriminierenden Gesetzen und Praktiken unterworfen. Ihnen wurde der Zugang zu Bildung und Gesundheitsfürsorge verwehrt, und sie wurden gezwungen, unter oft gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen zu arbeiten.


In "Afrika in Ketten" richtet Londres seine Aufmerksamkeit auf das Leben der kolonisierten Menschen, die gezwungen waren, ein Leben in Armut und Unterdrückung zu ertragen. Er dokumentiert die willkürliche Rechtsprechung der Kolonialverwalter, die die Macht hatten, Menschen ohne Gerichtsverfahren zu verhaften und zu inhaftieren, und beschreibt die brutale Realität der Zwangsarbeit, die eingesetzt wurde, um Ressourcen aus dem Land zu gewinnen. Londres beleuchtet auch die Rolle der Kirche im Kolonialsystem, die dazu diente, die Macht der Kolonialherren zu legitimieren und die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung zu rechtfertigen.


Das Erbe des Kolonialismus in Afrika ist komplex und prägt die Gegenwart in vielerlei Hinsicht. Die Flucht und Migration von Menschen aus dem Kontinent lässt sich auf die ausbeuterischen Wirtschaftsbeziehungen zurückführen, die während der Kolonialzeit aufgebaut wurden, während der anhaltende Streit um die Rückgabe von Kulturgütern von der tief sitzenden Ungleichheit spricht, die in das koloniale System eingebacken war. Indem er das Leben sowohl der Kolonisatoren als auch der Kolonisierten untersucht, bietet Albert Londres einen eindrucksvollen Einblick in die Realitäten des Kolonialismus in Afrika und zeigt, wie das Erbe dieser Zeit den Kontinent bis heute prägt.



Deutsche Kolonien in Afrika Afrikaner unter deutscher Flagge.

Wolfgang Boochs


Deutsche Kolonien in Afrika

Afrikaner unter deutscher Flagge. 


Die Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika ist ein komplexes und oft übersehenes Kapitel in der Geschichte Afrikas und der Welt. Vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert gründete Deutschland Kolonien in verschiedenen Teilen Afrikas, darunter das heutige Tansania, Burundi, Ruanda, Togo, Kamerun und Namibia. Diese Kolonien waren durch eine Reihe von Erfahrungen und Herausforderungen gekennzeichnet, die ihre Entwicklung, ihre staatlichen Strukturen und ihre wirtschaftspolitischen Aspekte prägten.Geographie und Bevölkerung der deutschen Kolonien in Afrika


Die Geographie der deutschen Kolonien in Afrika war vielfältig und abwechslungsreich und reichte von den üppigen Wäldern Kameruns und Togos bis zu den trockenen Wüsten Namibias. Die Kolonien beherbergten auch unterschiedliche Bevölkerungen, darunter Ureinwohner, Siedler aus Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie afrikanische Migranten.


In Tansania zum Beispiel lebten in der deutschen Kolonie mehrere ethnische Gruppen, darunter die Chaga, Sukuma und Nyamwezi. Die Bevölkerung der Kolonie wurde auf etwa 7,5 Millionen Menschen geschätzt, wobei die meisten von ihnen afrikanische Ureinwohner waren. Auch in Namibia lebten in der deutschen Kolonie mehrere indigene Stämme, darunter die Herero und Nama, die die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten.


Das Alltagsleben in den deutschen Kolonien in Afrika


Das alltägliche Leben in den deutschen Kolonien in Afrika war eine komplexe Mischung aus Kolonialherrschaft, indigenen Kulturen und Siedlergemeinschaften. Für die einheimische Bevölkerung bedeutete die Kolonialherrschaft die Vertreibung von ihrem Land, Zwangsarbeit und Ausbeutung. Die Siedler hingegen genossen Privilegien und Rechte, die den Eingeborenen vorenthalten wurden.


In der deutschen Kolonie Tansania zum Beispiel lebten die Siedler in luxuriösen Häusern mit Zugang zu modernen Annehmlichkeiten wie Strom und Wasser, während die Eingeborenen in traditionellen Hütten ohne Zugang zur Grundversorgung lebten. Die Siedler hatten auch Zugang zu Bildung und Gesundheitsfürsorge, während den Ureinwohnern diese Rechte verweigert wurden.


Deutsche Kolonialpolitik und Entwicklung staatlicher Strukturen


Die deutsche Kolonialpolitik in Afrika war durch eine Mischung aus wirtschaftlicher Ausbeutung, kultureller Assimilation und politischer Kontrolle gekennzeichnet. Ziel war es, profitable Kolonien zu errichten, die als Rohstoffquellen und Absatzmärkte für deutsche Waren dienen sollten.


Um dies zu erreichen, schuf die deutsche Kolonialverwaltung eine Reihe von staatlichen Strukturen, darunter Kolonialregierungen, Polizeikräfte und Gerichte. Diese Strukturen sollten Recht und Ordnung aufrechterhalten, die Kolonialpolitik durchsetzen und die Interessen der Siedler und der deutschen Regierung schützen.


Wirtschaftlich-politische Aspekte und Imperialismus


Die deutschen Kolonien in Afrika spielten eine wichtige Rolle in dem breiteren imperialistischen Projekt der europäischen Mächte im späten 19. und frühen 20. Die koloniale Expansion Deutschlands in Afrika wurde von wirtschaftlichen und politischen Interessen angetrieben, darunter der Wunsch nach Rohstoffen, strategischen Militärbasen und neuen Märkten für deutsche Waren.


Die deutschen Kolonien in Afrika waren auch Teil eines umfassenderen Kampfes der europäischen Mächte um Afrika, der zur Aufteilung des Kontinents in europäische Einflusssphären führte. Dieser Prozess hatte weitreichende Folgen für Afrika, darunter die Zwangsvertreibung der einheimischen Bevölkerung, der Verlust der Souveränität und die Ausbeutung der Ressourcen.


Rassismus in den deutschen Kolonien in Afrika


Rassismus war ein allgegenwärtiges Merkmal des täglichen Lebens in den deutschen Kolonien in Afrika. Die deutsche Kolonialverwaltung glaubte an die Überlegenheit der europäischen Kultur und betrachtete die einheimische Bevölkerung als minderwertig und kulturell assimilationsbedürftig. Dies führte zu einer Politik, die darauf abzielte, die einheimischen Kulturen auszulöschen und europäische Werte und Normen durchzusetzen.


Der Rassismus in den deutschen Kolonien in Afrika erstreckte sich auch auf die Siedler, die sich selbst als eine überlegene Rasse betrachteten und auf die Eingeborenen herabblickten. Dies führte häufig zu Konflikten und Gewalt zwischen Siedlern und Eingeborenen sowie zwischen verschiedenen Siedlergruppen.


Fazit


Die Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika ist ein komplexes und oft übersehenes Kapitel in der Geschichte Afrikas und der Welt. Die Kolonien waren durch eine Reihe von Erfahrungen und Herausforderungen gekennzeichnet, die ihre Entwicklung, ihre staatlichen Strukturen und ihre wirtschaftlich-politischen Aspekte prägten. Das Erbe des deutschen Kolonialismus in Afrika ist bis heute spürbar. Viele der Herausforderungen, mit denen der Kontinent konfrontiert ist, haben ihre Wurzeln in der Geschichte des europäischen Imperialismus. Es ist wichtig, diese Geschichte zu studieren, um die komplexe Beziehung zwischen Afrika und Europa und die Hinterlassenschaften des Kolonialismus zu verstehen, die unsere Welt weiterhin prägen.


 Die geraubten Mädchen Boko Haram und der Terror im Herzen Afrikas

Wolfgang Bauer


Die geraubten Mädchen

Boko Haram und der Terror im Herzen Afrikas


Im April 2014 war die Welt schockiert, als sie erfuhr, dass eine Gruppe von Terroristen ein kleines Dorf im Nordosten Nigerias angegriffen und 276 Schülerinnen aus einem örtlichen Internat entführt hatte. Der Vorfall löste weltweit Empörung aus. Menschen aus aller Welt brachten ihr Entsetzen zum Ausdruck und forderten, dass die Mädchen zu ihren Familien zurückgebracht werden.Unter dem Hashtag "Bring Back Our Girls" haben sich Persönlichkeiten wie Michelle Obama und die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zu Wort gemeldet und auf die Notlage der Chibok-Schülerinnen und der Tausenden anderen Frauen hingewiesen, die sich derzeit in den Händen von Islamisten befinden.


Aber was geschah mit den Chibok-Schülerinnen und wie gerieten sie in die Hände von Boko Haram? Im Juli 2015 reiste "Zeit"-Reporter Wolfgang Bauer nach Nigeria, um mit Mädchen zu sprechen, denen die Flucht gelungen war. Ihre Geschichten bieten einen seltenen und exklusiven Einblick in das Innenleben der Organisation und zeichnen ein anschauliches Bild des Terrorregimes von Boko Haram.


Vor ihrer Entführung hatten diese Mädchen Träume und Hoffnungen wie alle anderen jungen Frauen auch. Sie besuchten die Schule, hatten Familien und Freunde und hofften, eine bessere Zukunft für sich und ihre Gemeinden aufzubauen. Doch ihr Leben wurde auf den Kopf gestellt, als Boko Haram ihre Schule angriff und sie gefangen nahm.


Die Mädchen beschreiben die Schrecken, die sie während ihrer Gefangenschaft ertragen mussten, darunter körperliche und sexuelle Misshandlung, Zwangsehe und die ständige Bedrohung durch Gewalt. Sie sprechen auch über den psychologischen Tribut ihrer Tortur, das Trauma, das sie erlebt haben, und die Schwierigkeiten, die sie bei der Wiedereingliederung in ihre Gemeinden nach ihrer Freilassung hatten.


Das Buch bietet einen Einblick in die Welt von Boko Haram, einer Gruppe, die für unzählige Gräueltaten in Nigeria und darüber hinaus verantwortlich ist. Es beleuchtet die historischen und sozialen Faktoren, die zum Aufstieg des islamistischen Extremismus in der Region beigetragen haben, und untersucht die Art und Weise, in der Frauen und Mädchen von diesen Gruppen besonders ins Visier genommen wurden.


Aber vielleicht am wichtigsten ist, dass das Buch Hoffnung gibt. Trotz des unvorstellbaren Leids, das sie erlitten haben, sind die Mädchen, die vor Boko Haram geflohen sind, unverwüstlich und entschlossen, eine bessere Zukunft für sich und ihre Gemeinschaften aufzubauen. Ihre Geschichten zeigen, dass es selbst unter den dunkelsten Umständen immer die Möglichkeit der Hoffnung und der Resilienz gibt.


Das Schicksal der Chibok-Schülerinnen erinnert uns an den anhaltenden Kampf gegen Terrorismus und Extremismus auf der ganzen Welt. Aber es ist auch eine Erinnerung an die Kraft der menschlichen Widerstandskraft und daran, wie wichtig es ist, sich mit denjenigen zu solidarisieren, die Opfer von Gewalt und Unterdrückung geworden sind. "Bring Back Our Girls" ist ein starkes und wichtiges Buch, das jeder lesen sollte, dem die Zukunft unserer Welt am Herzen liegt.


Heinrich Schnee Karrierewege und Erfahrungswelten eines deutschen Kolonialbeamten.

Katharina Abermeth


Heinrich Schnee

Karrierewege und Erfahrungswelten eines deutschen Kolonialbeamten. 


  • Die erste wissenschaftliche Biographie über den Kolonialbeamten und Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Heinrich Schnee (1871–1949)
  • Beeindruckendes Quellenmaterialien aus vielen internationalen Archiven führt der Autor wissenschaftlich aufgearbeitet zusammen.
  • Berufliche Netzwerke, Umgang mit Einheimischen und der politische Stil  zeigen ein realistisches Bild Schnee`s.

Katharina Abermeth hat kürzlich die erste wissenschaftliche Biographie von Heinrich Schnee, dem Kolonialbeamten und Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, vorgelegt. Dieses Werk ist eine wichtige Ergänzung zur historischen Literatur über den deutschen Kolonialismus, da es ein umfassendes und nuanciertes Porträt einer Schlüsselfigur der deutschen Kolonialverwaltung liefert.Abermeths Biographie zeichnet Schnees Leben und Karriere chronologisch nach, von seinen Anfängen als Richter und Bezirksbeamter im Bismarck-Archipel und auf Samoa über seine verschiedenen Positionen als hoher Beamter im Reichskolonialamt in Berlin bis hin zu seiner Amtszeit als Gouverneur von Deutsch-Ostafrika während des Ersten Weltkriegs. Abermeth hat sich auf Quellenmaterial aus 17 internationalen Archiven gestützt, so dass sie eine detaillierte und gut recherchierte Darstellung von Schnees Leben liefern kann.


Einer der wichtigsten Beiträge von Abermeths Arbeit ist ihre Analyse von Schnees politischem Stil, seinem Umgang mit den Einheimischen und seinen beruflichen Netzwerken. Sie vermittelt ein nuanciertes Verständnis der komplexen und oft widersprüchlichen Motivationen und Handlungen deutscher Kolonialbeamter wie Schnee, deren Aufgabe es war, die Ordnung und Kontrolle in den Kolonien aufrechtzuerhalten und gleichzeitig ihre eigenen persönlichen und beruflichen Ambitionen zu verfolgen.


Abermeths Arbeit beleuchtet auch den Spielraum, den die deutschen Kolonialbeamten in den Kolonien und im Hauptquartier hatten. Sie zeigt, dass Schnee zwar der Politik und den Weisungen des Reichskolonialamts in Berlin unterworfen war, dass er aber auch ein erhebliches Maß an Autonomie im Umgang mit den lokalen Beamten und Gemeinden besaß. Diese Autonomie ermöglichte es Schnee, seine eigene Agenda zu verfolgen und sich in der komplexen und oft angespannten politischen Landschaft der Kolonialverwaltung zurechtzufinden.


Insgesamt ist Abermeths Biographie von Heinrich Schnee ein wichtiger Beitrag zum Gebiet der Kolonialgeschichte. Sie liefert ein detailliertes und nuanciertes Porträt einer Schlüsselfigur der deutschen Kolonialverwaltung und beleuchtet die komplexen und oft widersprüchlichen Motivationen und Handlungen von Kolonialbeamten. Es ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der sich für die Geschichte des deutschen Kolonialismus oder die breitere Geschichte des europäischen Imperialismus interessiert.




 Ausgang aus der langen Nacht Versuch über ein entkolonisiertes Afrika.

Achille Mbembe


Ausgang aus der langen Nacht

Versuch über ein entkolonisiertes Afrika. 


In den Jahrzehnten nach der Entkolonialisierung Afrikas wurde der Kontinent von Krisen und Kriegen geplagt, was viele dazu veranlasst hat, sich zu fragen, ob die Befreiung von der Kolonialherrschaft nur ein Unfall oder eine oberflächliche Veränderung war, die die eigentlichen Ursachen der Probleme Afrikas nicht angegangen ist. In seinem eindringlichen Essay "Afropolitanismus" vertritt Achille Mbembe jedoch die Ansicht, dass in Afrika eine neue Ära anbricht, die sich durch einen anderen Umgang mit Unterschieden und eine neue Art des Denkens über die Zirkulation von Menschen und Kulturen auszeichnet.Mbembes Essay ist nicht nur eine akademische Übung, sondern eine zutiefst persönliche Erkundung seiner eigenen Lebensgeschichte und eine Reflexion über die Veränderungen, die er in den postkolonialen Gesellschaften sowohl in Afrika als auch jenseits des Mittelmeers beobachtet hat. Er argumentiert, dass die Entstehung neuer "afropolitischer" Gesellschaften kein Zufall ist, sondern das Ergebnis eines langen und komplexen Prozesses der Entkolonialisierung, der seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts stattgefunden hat.


Im Kern ist der Afropolitanismus eine Absage an die alte koloniale Ordnung und eine Würdigung der Vielfalt und Komplexität der afrikanischen Gesellschaften. Es ist die Anerkennung, dass Afrika kein monolithisches Gebilde ist, sondern ein Kontinent mit einer reichen Geschichte, vielfältigen Kulturen und komplexen sozialen und politischen Strukturen. Der Afropolitanismus erkennt auch die Rolle an, die Afrika bei der Gestaltung der Welt gespielt hat, von den alten Imperien Ägyptens und Äthiopiens bis hin zu den modernen Kämpfen um Unabhängigkeit und Demokratie.


Aber beim Afropolitanismus geht es nicht nur darum, die afrikanische Identität zu feiern, sondern auch darum, eine neue Art von Gesellschaft zu schaffen, die offener, integrativer und demokratischer ist. Mbembe vertritt die Auffassung, dass der Afropolitanismus durch einen neuen Umgang mit Unterschieden gekennzeichnet ist, der den Wert der Vielfalt und die Notwendigkeit anerkennt, die Rechte aller Menschen zu respektieren, unabhängig von ihrer Rasse, Ethnie oder Religion. Dieser neue Ansatz basiert auf der Idee, dass Vielfalt kein Problem ist, das gelöst werden muss, sondern eine Ressource, die gefeiert und für das Gemeinwohl nutzbar gemacht werden muss.


Neben der Konzentration auf Unterschiede zeichnet sich der Afropolitanismus auch durch einen neuen Ansatz für die Zirkulation von Menschen und Kulturen aus. Mbembe argumentiert, dass die alte koloniale Ordnung durch ein starres System von Grenzen und Abgrenzungen gekennzeichnet war, das die Bewegung von Menschen und Kulturen einschränkte. Dieses System war darauf ausgerichtet, die Macht der kolonialen Eliten zu erhalten und die Bewegung afrikanischer Menschen und Kulturen einzuschränken.


In den neuen afro-politischen Gesellschaften brechen diese Grenzen jedoch auf, und die Menschen können sich frei bewegen und Ideen und Kulturen auf neue und aufregende Weise austauschen. Mbembe sieht dies als eine positive Entwicklung, da sie neue Formen der Kreativität und Innovation ermöglicht, die nicht durch alte Grenzen und Vorurteile eingeschränkt werden.


Aber Mbembes Essay ist nicht nur eine Feier der neuen afro-politischen Gesellschaften, sondern auch eine Kritik an der alten kolonialen Ordnung und der Art und Weise, wie sie die Welt weiterhin prägt. Er argumentiert, dass der Prozess der Entkolonialisierung noch nicht abgeschlossen ist und dass viele der alten kolonialen Strukturen und Einstellungen in den postkolonialen Gesellschaften sowohl in Afrika als auch darüber hinaus weiter bestehen.


Mbembe fordert eine "Auto-Dekolonisierung" dieser Gesellschaften, einen Prozess der Selbstreflexion und Selbstbeobachtung, der es ihnen ermöglicht, den Rassismus, die Gewalt und die Ausgrenzung zu überwinden, von denen sie weiterhin geplagt werden. Er argumentiert, dass dieser Prozess notwendig ist, wenn Afrika wirklich die Befreiung erreichen will, für die es seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gekämpft hat.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Achille Mbembes Essay über Afropolitanismus eine kraftvolle und zutiefst persönliche Erkundung der Veränderungen in Afrika und der neuen Gesellschaften ist, die dort entstehen. Es ist eine Feier der Vielfalt und der Unterschiede und eine Ablehnung der alten kolonialen Ordnung, die die Bewegung von Menschen und Kulturen einschränkte. Aber es ist auch ein Aufruf zum Handeln, eine Erinnerung daran, dass der Prozess der Entkolonialisierung noch nicht abgeschlossen ist und dass noch viel zu tun ist, wenn Afrika seine Befreiung wirklich erreichen will.


Der deutsche Kolonialismus in Afrika - eine Spurensuche.

Hrsg.:   Heiko Möhle


Branntwein, Bibeln und Bananen

Der deutsche Kolonialismus in Afrika - eine Spurensuche.


Der deutsche Kolonialismus ist ein oft übersehenes Kapitel der Geschichte, doch seine Auswirkungen wirken bis in die Gegenwart hinein. Die während der Kolonialzeit begangenen Gräueltaten, wie der Sklavenhandel und die Vernichtungskriege gegen die Herero und Nama im heutigen Namibia, sind weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden. Spuren dieses Erbes finden sich jedoch immer noch in vielen Aspekten unserer modernen Welt, von institutionellen Strukturen bis hin zu den Produkten, die wir konsumieren.


In ihrem Buch "Deutscher Kolonialismus: A Legacy of Traces" befassen sich die Autoren mit der Komplexität des deutschen Kolonialismus und seiner Nachwirkungen. Das Buch bietet eine umfassende Analyse der Kolonialzeit und untersucht Themen wie den Sklavenhandel, den Kolonialhandel, die Rolle von Institutionen, Wissenschaften und Missionen sowie die kolonialen Pläne der Nazis. Das Buch befasst sich auch mit der Art und Weise, wie der deutsche Kolonialismus die Welt heute beeinflusst, insbesondere in Hamburg.


Der Sklavenhandel war ein wichtiger Aspekt des deutschen Kolonialismus. Tausende von Menschen wurden gewaltsam aus ihrer Heimat verschleppt und zur Arbeit auf Plantagen und in Minen transportiert. Die Autoren untersuchen die verheerenden Auswirkungen des Sklavenhandels auf die afrikanischen Gesellschaften, aber auch die wirtschaftlichen und politischen Vorteile, die er Deutschland brachte. Das Buch untersucht auch die Art und Weise, wie der Sklavenhandel die Entwicklung der Hamburger Wirtschaft beeinflusste, die ein wichtiges Drehkreuz für den Handel war.


Die Vernichtungskriege gegen das Volk der Herero und Nama im heutigen Namibia sind ein weiteres dunkles Kapitel des deutschen Kolonialismus. Die Autoren untersuchen die Ereignisse, die zu den Kriegen führten, sowie die brutalen Taktiken des deutschen Militärs. Das Buch befasst sich auch mit dem anhaltenden Kampf um Wiedergutmachung und die Anerkennung der Gräueltaten, die in dieser Zeit begangen wurden.


Der Kolonialhandel war eine wichtige Triebfeder des deutschen Kolonialismus. Produkte wie Kautschuk, Zucker und Kaffee wurden aus Kolonien in aller Welt importiert. Die Autoren untersuchen, wie sich dieser Handel auf die Wirtschaft der Kolonien wie auch auf die deutsche Wirtschaft auswirkte. Sie gehen auch der Frage nach, wie der Handel die Entwicklung Hamburgs zu einer bedeutenden Handelsstadt beeinflusste.


Institutionen, Wissenschaften und Missionen spielten im deutschen Kolonialismus ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Autoren untersuchen die Art und Weise, wie Institutionen wie Universitäten und Museen zur Förderung des Kolonialismus eingesetzt wurden, sowie die Rolle der wissenschaftlichen Forschung bei der Rechtfertigung und Aufrechterhaltung des Kolonialismus. Das Buch befasst sich auch mit der Art und Weise, wie die Missionen eingesetzt wurden, um das Christentum und europäische Werte in den Kolonien zu verbreiten.


Die kolonialen Pläne der Nazis sind ein weiterer wichtiger Aspekt des deutschen Kolonialismus. Die Autoren untersuchen die Art und Weise, wie das nationalsozialistische Deutschland versuchte, sein Reich durch Kolonialismus zu erweitern, einschließlich der Pläne zur Kolonialisierung Osteuropas und Afrikas. Das Buch befasst sich auch mit der Art und Weise, wie sich das Erbe des nationalsozialistischen Kolonialismus auf die Welt von heute auswirkt.


Schließlich befasst sich das Buch mit den Nachwirkungen des deutschen Kolonialismus, insbesondere in Hamburg. Die Autoren untersuchen die Art und Weise, wie die Stadt weiterhin mit ihrem kolonialen Erbe zu kämpfen hat, einschließlich der Art und Weise, wie Institutionen und Strukturen, die während der Kolonialzeit errichtet wurden, die Stadt weiterhin prägen. Sie untersuchen auch die Art und Weise, wie Hamburg daran arbeitet, dieses Erbe anzuerkennen und zu bewältigen, unter anderem durch die Einrichtung eines stadtweiten Projekts zur Untersuchung der kolonialen Vergangenheit.


Insgesamt ist "Deutscher Kolonialismus: A Legacy of Traces" eine umfassende und aufschlussreiche Erforschung eines komplexen und oft übersehenen Kapitels der Geschichte. Das Buch bietet eine wertvolle Perspektive auf die Auswirkungen des Kolonialismus, sowohl in der Vergangenheit als auch heute, und unterstreicht, wie wichtig es ist, dieses Erbe anzuerkennen und sich damit auseinanderzusetzen.


Maschinengewehr gegen Assegai Die europäische Eroberung und Unterwerfung Afrikas, 1798-1914

Daniel Zander


Maschinengewehr gegen Assegai

Die europäische Eroberung und Unterwerfung Afrikas, 1798-1914


In den 1800er Jahren wurde Afrika von den Europäern als dunkler, unbekannter Kontinent angesehen, der tödliche Krankheiten und unzivilisierte Völker beherbergte, ein Paradies für Sklavenhändler und wilde Tiere. Es war ein Land, das reif für die Erforschung, Ausbeutung und Kolonialisierung war. Die Ankunft der Europäer in Afrika markierte jedoch auch den Beginn einer Zeit der Konflikte, der Gewalt und der Eroberung.Die europäischen Pioniere kamen in Afrika an, bewaffnet mit Sextanten, Bibeln und Handelsgütern. Sie trieben Handel mit einheimischen Stämmen, gründeten Missionen und erkundeten das Innere des Kontinents. Aber sie kamen auch als Eroberer und zwangen den Afrikanern mit Gewehren und Kanonen ihre eigenen Vorstellungen von Ordnung und Herrschaft auf.


Die europäische Eroberung Afrikas war von einer Reihe von Kriegen und Konflikten geprägt. Von Napoleons Einmarsch in Ägypten 1798 bis zu den Kolonialkriegen in Nordafrika 1914 wurde ein Bogen kriegerischer Gewalt gespannt, an dessen Ende das Maschinengewehr über den Assegai, den traditionellen afrikanischen Wurfspeer, triumphierte und ein ganzer Kontinent seine Unabhängigkeit verlor.


Die Eroberung Afrikas war kein friedlicher Prozess. Sie war von Brutalität, Gewalt und Ausbeutung geprägt. Die Europäer nutzten ihre technologische Überlegenheit, um die afrikanischen Völker zu unterwerfen, und griffen oft auf Gewalt zurück, um ihre Kontrolle über den Kontinent zu behalten.


Eine der wichtigsten Folgen der europäischen Kolonisierung war der Verlust der afrikanischen Unabhängigkeit. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatten die europäischen Mächte fast die gesamte afrikanische Landmasse besetzt und erobert. Die afrikanischen Völker waren gezwungen, unter kolonialer Herrschaft zu leben und ihr Schicksal von fremden Mächten bestimmen zu lassen.


Dieses Buch, das die dramatische und blutige Eroberung Afrikas durch die Europäer dokumentiert, erinnert an die Gewalt und Ausbeutung, die die Kolonialzeit geprägt haben. Es ist eine mahnende Geschichte über die Gefahren des Imperialismus und die Bedeutung der Achtung der Souveränität anderer Nationen.


Heute ist Afrika ein Kontinent, der immer noch mit dem Erbe des Kolonialismus zu kämpfen hat. Seine Menschen arbeiten daran, lebendige und unabhängige Nationen aufzubauen, frei von den Fesseln der Vergangenheit. Die Geschichte der europäischen Eroberung Afrikas ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Menschheit, aber sie ist auch eine Erinnerung an die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes und die Kraft der Menschen, Widrigkeiten zu überwinden.


Kamina - des Kaisers Großfunkstation in Afrika Telefunken in der deutschen Kolonie Togo 1911-1914

Reinhard Klein-Arendt, Peter Sebald


Kamina - des Kaisers Großfunkstation in Afrika

Telefunken in der deutschen Kolonie Togo 1911-1914


Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war geprägt von einem intensiven Wettlauf um die Weltherrschaft zwischen den Großmächten dieser Zeit. Der Schlüssel zum Sieg in diesem Wettlauf war der Aufbau eines leistungsfähigen globalen Netzwerks von Radiosendern, das es den militärischen Einheiten ermöglichen würde, mit noch nie dagewesener Flexibilität und Effizienz zu operieren.Die neue drahtlose Telegrafie war die Technologie, die dies möglich machte, und die Großmächte der Welt erkannten schnell ihr Potenzial. Sie begannen, in ihren überseeischen Besitzungen Funkstationen einzurichten, in der Hoffnung, ein Netzwerk aufzubauen, das ihnen in zukünftigen Konflikten einen strategischen Vorteil verschaffen würde.


Die Deutschen gehörten zu den ehrgeizigsten in dieser Hinsicht und wählten Kamina, einen abgelegenen Ort im Inneren ihrer westafrikanischen Kolonie Togo, als Standort für die Zentralstation ihres Funknetzes. Die Aufgabe, diese Station zu bauen, fiel einem deutsch-österreichischen Team der Firma Telefunken zu, das 1912 in Kamina eintraf.


Ihre Aufgabe war nicht einfach, denn sie mussten die Station mitten in der staubigen Savanne von Grund auf errichten. Unterstützt wurden sie von afrikanischen Handwerkern und Zwangsarbeitern, die unermüdlich arbeiteten, um das Projekt fertigzustellen.


Trotz der Herausforderungen gelang es dem Team, eine riesige Funkstation zu bauen, die aus neun Antennentürmen und hochmodernen Sendern bestand. So konnte die Besatzung der Kamina ab Juli 1914 direkt mit Berlin kommunizieren - eine technische Meisterleistung, die damals kaum für möglich gehalten wurde.


Die Einrichtung der Funkstation Kamina war ein großer Erfolg für die Deutschen und verschaffte ihnen einen bedeutenden Vorteil im Rennen um die Weltherrschaft. Dieser Vorteil sollte jedoch bald wieder verloren gehen, als nur wenige Wochen später der Erste Weltkrieg ausbrach.


In diesem Krieg wurde die drahtlose Telegrafie weit verbreitet, da alle Großmächte versuchten, sie zu nutzen, um auf dem Schlachtfeld die Oberhand zu gewinnen. Vor allem die Deutschen nutzten ihr Funknetz ausgiebig, und es spielte eine Schlüsselrolle bei vielen ihrer Siege in den ersten Kriegsjahren.


Trotz der letztendlichen Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg lebt das Vermächtnis des Radiosenders Kamina weiter. Es war eine bahnbrechende Errungenschaft, die den Weg für die Entwicklung der modernen Funktechnologie ebnete, die die Kommunikation revolutioniert und die Welt auf unzählige Arten verändert hat.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg von einem intensiven Wettbewerb zwischen den Großmächten um die Weltherrschaft geprägt war. Der Aufbau eines leistungsfähigen globalen Netzwerks von Radiosendern wurde als Schlüssel zum Sieg in diesem Wettstreit angesehen, und die Deutschen gehörten in dieser Hinsicht zu den ehrgeizigsten. Der Radiosender Kamina war ein großer Erfolg für die Deutschen und verschaffte ihnen einen bedeutenden Vorteil im Rennen um die Weltherrschaft. Dieser Vorteil sollte jedoch bald verloren gehen, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Das Vermächtnis der Funkstation Kamina ist ein Zeugnis für die Macht der Technologie und die Entschlossenheit derjenigen, die sie zur Erreichung ihrer Ziele einsetzen wollen.


Weitere, vielversprechende Titel


The Herero Genocide War, Emotion, and Extreme Violence in Colonial Namibia

Matthias Häussler


The Herero Genocide

War, Emotion, and Extreme Violence in Colonial Namibia


Der Völkermord an den Herero: Eine bahnbrechende Untersuchung der kaiserlichen Herrschaft und der Gräueltaten in NamibiaWenn wir auf die Geschichte zurückblicken, ist es wichtig, sich an die Gräueltaten zu erinnern, die in der Vergangenheit geschehen sind. Ein solches Ereignis ist der Völkermord am Volk der Herero im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Dieses schreckliche Ereignis wird oft übersehen oder abgetan, aber ein neues Buch, Der Völkermord an den Herero, bringt Licht in das wahre Wesen der imperialen Herrschaft und die Gräueltaten, die das Volk der Herero erlitten hat.


Das Buch stützt sich auf bisher unzugängliche und übersehene Archivquellen, um eine umfassende Untersuchung des Krieges zwischen Kolonisator und Kolonisierten zu liefern. Das Volk der Herero war in dieser Zeit Hunger, Krankheiten, Masseninhaftierungen und anderen Grausamkeiten ausgesetzt. Das Buch enthält augenöffnende Berichte über das Leid, das die Herero ertragen mussten, und es ist ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und Stärke dieser Gemeinschaft.


Was dieses Buch jedoch auszeichnet, sind seine überraschenden Schlussfolgerungen über das Wesen der imperialen Herrschaft. Die völkermörderische Haltung des Kolonialstaates war nicht das Ergebnis seiner Stärke, sondern vielmehr seiner eigenen Schwäche und seines militärischen Versagens. Diese Perspektive bietet ein neues Verständnis für die Motive hinter den brutalen Aktionen des Kolonialstaates.


Der Völkermord an den Herero ist ein unverzichtbarer Bericht über einen Völkermord, der viel zu lange vernachlässigt wurde. Es ist wichtig, sich an die Vergangenheit zu erinnern, damit wir aus ihr lernen und sicherstellen können, dass sich ähnliche Gräueltaten nicht wiederholen. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Geschichte Namibias und der Auswirkungen des Kolonialismus auf sein Volk.


Das Volk der Herero hat sehr gelitten, aber seine Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit haben es ihm ermöglicht, zu überleben und zu gedeihen. Das Buch bietet eine neue Perspektive auf ihren Kampf und macht deutlich, dass der Völkermord an den Herero kein isoliertes Ereignis war, sondern vielmehr Teil eines größeren Musters der Unterdrückung und Ausbeutung.


Das Buch ist ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte von Kolonialismus, Imperialismus und Völkermord interessiert. Den Autoren ist es hervorragend gelungen, ein komplexes und sensibles Thema informativ und ansprechend darzustellen. Der Völkermord an den Herero ist ein bahnbrechendes Werk, das die Art und Weise, wie wir über die Geschichte Namibias und die Auswirkungen des Kolonialismus auf sein Volk denken, verändern wird.


Aufbruch nach Afrika Studien zur deutschen Anverwandlung eines kolonialen Raumes (ca. 1850-1940)

Florian Krobb


Aufbruch nach Afrika

Studien zur deutschen Anverwandlung eines kolonialen Raumes (ca. 1850-1940)


Die deutsche Aneignung Afrikas ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das von Wissenschaftlern und Historikern sehr detailliert erforscht worden ist. Dieser Band befasst sich eingehend mit den verschiedenen Themen und Strategien, die die Deutschen in ihrer Auseinandersetzung mit Afrika eingesetzt haben. Von der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bis zur abrupten Einstellung der Afrika-Schriftstellerei um 1940 untersucht dieser Band die diskursive Formatierung des Kontinents als Terrain für das deutsche ideelle, forschende und kolonialistische Engagement.Der Schwerpunkt dieses Bandes liegt auf Genres, Motiven, Orten, Akteuren und historischen Epochen. Jedes Kapitel befasst sich eingehend mit einem dieser Themen und untersucht, auf welche Weise sich die Deutschen Afrika angeeignet haben. Zu den in diesem Band behandelten Genres gehören der Reisebericht, der Kolonialroman und die Reportage. Diese Gattungen haben die deutsche Wahrnehmung Afrikas maßgeblich geprägt und spielten eine entscheidende Rolle bei der Kolonisierung des Kontinents.


Motive wie Namensgebung, Begegnung und Erinnerung werden in diesem Band ebenfalls erforscht. Diese Motive waren von zentraler Bedeutung für die deutsche Aneignung Afrikas und spielten eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der deutschen Haltung gegenüber dem Kontinent. So war die Namensgebung für die Deutschen eine Möglichkeit, ihre Vorherrschaft über die afrikanische Bevölkerung zu behaupten und das Land für sich zu beanspruchen.


Der Band untersucht auch die Bedeutung von Orten wie Bergen und Grenzen für die deutsche Aneignung Afrikas. Berge galten als Symbole der europäischen Überlegenheit und wurden oft zur Rechtfertigung der deutschen Kolonisierung des Kontinents herangezogen. Grenzen hingegen dienten dazu, das afrikanische Volk zu spalten und künstliche Nationen zu schaffen, die den deutschen Interessen entsprachen.


Akteure wie Reisende, Verwalter und Missionare werden in diesem Band ebenfalls untersucht. Diese Akteure spielten eine entscheidende Rolle bei der deutschen Aneignung Afrikas und trugen dazu bei, die deutsche Haltung gegenüber dem Kontinent zu prägen. Reisende waren beispielsweise maßgeblich an der Gestaltung der deutschen Wahrnehmung Afrikas beteiligt und trugen dazu bei, das Bild des Kontinents als einen wilden und primitiven Ort zu schaffen.


Schließlich erforscht dieser Band die historischen Epochen vom Beginn der deutschen Afrika-Euphorie bis zum abrupten Ende der Afrika-Schriftstellerei um 1940. Dieser Zeitraum war von bedeutenden Veränderungen in der deutschen Haltung gegenüber Afrika geprägt und sah den Aufstieg des deutschen Kolonialismus auf dem Kontinent.


Zusammenfassend bietet dieser Band einen umfassenden Überblick über die deutsche Aneignung von Afrika. Er untersucht die verschiedenen Themen und Strategien, die von den Deutschen in ihrem Engagement für den Kontinent eingesetzt wurden, und beleuchtet die komplexe und vielschichtige Natur dieser Beziehung. Dieser Band ist ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte des deutschen Kolonialismus oder des afrikanischen Kontinents interessiert.


Der afrikanische Traum Kongolesisches Tagebuch

Ernesto Che Guevara


Der afrikanische Traum

Kongolesisches Tagebuch


Ernesto "Che" Guevara, eine prominente Figur der kubanischen Revolution, trat von seinem Posten in der kubanischen Regierung zurück und verließ 1965 heimlich das Land. Er wollte revolutionäre Bewegungen in anderen Teilen der Welt unterstützen und gegen den Imperialismus kämpfen. Sein erstes Ziel war der Kongo, wo er sich einer revolutionären Gruppe anschloss, um gegen den belgischen Kolonialismus zu kämpfen.Che's Engagement im Kongo dauerte jedoch nicht lange. Er fand sich in einer unorganisierten und schlecht ausgerüsteten Gruppe wieder, die es schwierig machte, ihre Ziele zu erreichen. Außerdem war die Gruppe gespalten, und es gab Meinungsverschiedenheiten über Taktik und Strategie. Che's Tagebuch, das erst Jahre später gefunden wurde, offenbart seine Frustration und Enttäuschung über die Situation.


Trotz der Herausforderungen blieb Che der Sache verpflichtet und versuchte, die Gruppe mit seinem revolutionären Geist zu inspirieren. Er schrieb in sein Tagebuch: "Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Imperialismus ein Weltsystem ist, die letzte Stufe des Kapitalismus, und dass er in einer weltweiten Konfrontation besiegt werden muss. Das strategische Ziel dieses Kampfes sollte die Zerstörung des Imperialismus sein. Unser Anteil, die Verantwortung der Ausgebeuteten und Unterentwickelten der Welt, besteht darin, die Grundlagen des Imperialismus zu beseitigen: unsere unterdrückten Nationen, aus denen sie Kapital, Rohstoffe, Techniker und billige Arbeitskräfte abziehen und in die sie neue Kapitalinstrumente der Herrschaft - Waffen und alle Arten von Gegenständen - exportieren und uns damit in eine absolute Abhängigkeit stürzen."


Ches Vision einer globalen Revolution war klar, aber seine Bemühungen im Kongo waren erfolglos. Er erkannte bald, dass die Gruppe, der er sich angeschlossen hatte, nicht in der Lage war, ihre Ziele zu erreichen, und er beschloss, das Land zu verlassen.


Ches Erfahrung im Kongo lehrte ihn wertvolle Lektionen über die Herausforderungen revolutionärer Bewegungen. Er lernte, dass eine unorganisierte und schlecht ausgerüstete Gruppe im Angesicht eines mächtigen Feindes nicht erfolgreich sein konnte. Er lernte auch, wie wichtig Einigkeit und Solidarität unter Revolutionären sind. Das Tagebuch von Che offenbart seine Überlegungen zu diesen Themen und seine Entschlossenheit, den Kampf gegen den Imperialismus fortzusetzen.


Nachdem er den Kongo verlassen hatte, ging Che nach Bolivien, wo er seine revolutionären Aktivitäten fortsetzte. Allerdings wurde er von der bolivianischen Armee gefangen genommen und 1967 hingerichtet. Sein Vermächtnis lebt weiter, und seine Vision einer globalen Revolution inspiriert weiterhin Menschen auf der ganzen Welt.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Che Guevaras Engagement im Kongo nur von kurzer Dauer war, aber es war ein wichtiges Kapitel auf seinem revolutionären Weg. Sein Tagebuch, das erst Jahre später gefunden wurde, offenbart seine Frustrationen und Überlegungen zu den Herausforderungen revolutionärer Bewegungen. Che's Vision für eine globale Revolution inspiriert die Menschen bis heute und sein Vermächtnis als revolutionäre Ikone lebt weiter.


Einsatz in Afrika Tagebuch des Leutnants Franz Reuter 1907 - 1908

Bettina Reuter, Franz Reuter


Einsatz in Afrika

Tagebuch des Leutnants Franz Reuter 1907 - 1908


Im Jahr 1907 begab sich ein junger Mann namens Franz Reuter auf eine Reise, die sein Leben für immer verändern sollte. Er war gerade 19 Jahre alt, als er sich den deutschen Kolonialtruppen anschloss und nach Afrika aufbrach. Er ahnte nicht, dass seine Erlebnisse in diesem fremden Land so faszinierend sein würden, dass sie in einem Tagebuch festgehalten wurden, das später von der Frau seines Großneffen, Bettina Reuter, niedergeschrieben wurde.Das Tagebuch von Franz bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben in Afrika während der Kolonialzeit. Es beschreibt die Herausforderungen, denen er sich als Soldat stellen musste, die Entbehrungen, die er ertragen musste, und die Menschen, denen er auf seinem Weg begegnete. Seine Geschichte ist ein Beispiel für Tapferkeit, Unverwüstlichkeit und Entschlossenheit im Angesicht von Widrigkeiten.


Einer der interessantesten Aspekte von Reuters Tagebuch ist die Art und Weise, wie es die jüngsten Entwicklungen im Land und ihre Auswirkungen auf die afrikanische Bevölkerung beleuchtet. Er schreibt über den Bau von Straßen und Eisenbahnen, die Gründung neuer Städte und die Einführung neuer Technologien und Lebensweisen. Er beschreibt auch, wie sich diese Veränderungen auf die Menschen vor Ort, ihre Traditionen und ihre Lebensweise ausgewirkt haben.


Franz Reuter schreibt zum Beispiel über den Bau einer neuen Eisenbahnlinie, die zwei große Städte miteinander verbinden soll. Während diese Entwicklung von den Kolonialbehörden als Zeichen des Fortschritts und der Modernität angesehen wird, führt sie auch zu erheblichen Störungen im Leben der Einheimischen. Viele von ihnen werden gezwungen, ihr Land und ihre Häuser aufzugeben, um Platz für die neue Eisenbahnlinie zu schaffen. Sie haben Mühe, sich an die neue Lebensweise anzupassen, die ihnen aufgezwungen wird.


In ähnlicher Weise beschreibt Franz Reuter die Einführung neuer Technologien wie Telegrafen und Telefone, die die Art und Weise, wie die Menschen kommunizieren und Geschäfte machen, verändern. Diese Innovationen sind zwar zweifellos nützlich, haben aber auch tiefgreifende Auswirkungen auf die traditionellen Lebensweisen. Durch den Einsatz von Telegrafen und Telefonen müssen die Menschen beispielsweise weniger weite Strecken zurücklegen, um Geschäfte zu tätigen, was sich negativ auf die lokalen Märkte und Volkswirtschaften auswirkt.


Trotz der Herausforderungen, denen er sich gegenübersah, blieb Franz Reuter seiner Mission und seiner Pflicht als Soldat treu. Sein Tagebuch ist ein Zeugnis seines Mutes, seiner Hingabe an sein Land und seiner Entschlossenheit, in der Welt etwas zu bewirken. Es ist auch ein faszinierender Bericht über das Leben in Afrika in einer Zeit großer Veränderungen und Umwälzungen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Tagebuch von Franz Reuter einen einzigartigen und wertvollen Einblick in das Leben in Afrika während der Kolonialzeit bietet. Es beleuchtet die Herausforderungen, mit denen die Soldaten konfrontiert waren, die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen auf die lokale Bevölkerung und die Art und Weise, wie sich diese Veränderungen auf die traditionellen Lebensweisen auswirken. Es ist eine faszinierende Lektüre für jeden, der sich für Geschichte, Afrika oder die menschliche Erfahrung interessiert.


Experten der Erschließung Akteure der deutschen Kolonialtechnik in Afrika und Europa 1890-1943

Sebastian Beese


Experten der Erschließung

Akteure der deutschen Kolonialtechnik in Afrika und Europa 1890-1943


In der Phase des Hochimperialismus entwickelte sich der Glaube an die Segnungen des technischen Fortschritts zu einer mächtigen Ideologie, die die Kolonisierung vieler Teile der Welt vorantrieb, einschließlich Deutsch-Ost- und Deutsch-Südwestafrika. Diese Ideologie ermöglichte es den deutschen Ingenieuren nicht nur zu profitieren, sondern spielte auch eine entscheidende Rolle bei der Machtsicherung, der Erschließung und der Ausbeutung der Kolonien.In seinem Buch mit dem Titel "Colonial Engineers and the Development of Africa: The Role of German Engineers in the Former German East and Southwest Africa, 1880-1940" konzentriert der Autor Andreas Eckert seine Analyse auf die Ingenieure, die in den ehemaligen Kolonien Deutsch-Ost- und Deutsch-Südwestafrika Eisenbahnen, Straßen und Häfen bauten. Er untersucht, wie diese technischen Experten maßgeblich an der Kolonisierung und Ausbeutung dieser Gebiete beteiligt waren und wie sie eine einzigartige Identität und eine besondere "Entwicklungsideologie" entwickelten.


Die Ingenieure, die es in diese Gebiete zog, wurden nicht nur durch die Exotik, die finanziellen Anreize und das Prestige motiviert, die die Arbeit in Afrika versprach, sondern auch durch die Überzeugung, dass sie eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Modernisierung des afrikanischen Kontinents spielen würden. Diese Entwicklungsideologie war tief im kolonialen Projekt verwurzelt und wurde als Möglichkeit gesehen, die Vorteile der westlichen Zivilisation in die "unzivilisierten" afrikanischen Gesellschaften zu bringen.


Die Ingenieure spielten eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Macht der deutschen Kolonialbehörden, denn der Bau von Eisenbahnen, Straßen und Häfen erleichterte den Transport von Waren und Truppen über die riesigen Territorien. Sie spielten auch eine entscheidende Rolle bei der Erschließung der Kolonien für die wirtschaftliche Ausbeutung, da die von ihnen gebaute Infrastruktur den Zugang zu den natürlichen Ressourcen und Märkten des afrikanischen Kontinents ermöglichte.


Die Entstehung einer besonderen Gruppenidentität als Kolonialingenieure lässt sich in den Artikeln und Vorträgen, die die Ingenieure bis in die 1940er Jahre hielten, nachverfolgen. Diese Identität war gekennzeichnet durch ein Gefühl des Stolzes auf ihre Arbeit und die Überzeugung, dass sie zum Fortschritt des afrikanischen Kontinents beitrugen. Sie sahen sich selbst als Pioniere der Modernisierung und Entwicklung und waren bestrebt, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit der afrikanischen Bevölkerung zu teilen.


Diese Ideologie der Entwicklung hatte einen erheblichen Einfluss auf die Ansätze der frühen Entwicklungshilfe. Die Ingenieure, die in den Kolonien gearbeitet hatten, brachten ihre Erfahrungen und Perspektiven in die postkoloniale Ära ein, und ihre Ideen flossen in die Entwicklungspolitik der neuen unabhängigen afrikanischen Länder ein.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Eckerts Buch die Rolle der deutschen Ingenieure bei der Kolonisierung und Ausbeutung des ehemaligen deutschen Ost- und Südwestafrika beleuchtet. Es beleuchtet die Entwicklungsideologie, die das koloniale Projekt untermauerte, und die Entstehung einer besonderen Gruppenidentität unter den Kolonialingenieuren. Dieses Buch ist ein wertvoller Beitrag zur Geschichte des Kolonialismus und der Rolle der Technik bei der Kolonisierung Afrikas.


 Geschichte der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika

Dieter Handrich


Geschichte der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika


Im Jahr 1888 fand in Ostafrika ein bedeutendes Ereignis statt, das den Lauf der Geschichte der Region verändern sollte. Die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (DOAG), ein deutsches Unternehmen, pachtete den Küstenstreifen zwischen den Flüssen Umba und Rowuma vom Sultan von Sansibar. Damit erhielt die DOAG die Befugnis, das Gebiet zu verwalten und Zölle entlang der gesamten Küste zu erheben.Dieser Schritt wurde von der arabischen Bevölkerung, die die Küstenregion seit Jahrhunderten beherrscht hatte, nicht gut aufgenommen. Sie befürchteten insbesondere, dass ihr florierender Sklavenhandel zum Erliegen kommen würde. Um diese Bedrohung abzuwenden, zettelten sie die so genannte arabische Revolte an, an der sich auch die mohammedanische Küstenbevölkerung beteiligte.


Als Reaktion auf diesen Aufstand schickte der deutsche Kanzler Otto von Bismarck Hermann Wissmann, einen Offizier und Afrikaforscher, als neu ernannten Reichskommissar nach Ostafrika. Wissmann wurde mit dem Aufbau der 850 Mann starken "Wissmann-Truppe" beauftragt, die aus in Deutschland rekrutierten Offizieren und Unteroffizieren, farbigen Soldaten aus aufgelösten anglo-ägyptischen Regimentern und Schwarzen vom Stamm der Zulu in Portugiesisch-Ostafrika bestand.


Trotz dieser bunt zusammengewürfelten Truppe gelang es Wissmann, den arabischen Aufstand niederzuschlagen und die deutsche Kontrolle über das Gebiet zu erlangen. Sein Erfolg beruhte zum Teil auf der überlegenen Technologie und Organisation seiner Truppen sowie auf seinen Fähigkeiten als Stratege und Anführer.


Wissmanns Sieg hatte weitreichende Folgen für Ostafrika. Er markierte den Beginn der deutschen Kolonisierung der Region, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs andauerte. Während dieser Zeit errichtete Deutschland ein Netz von Handelsposten, Plantagen und Siedlungen und investierte erheblich in die Infrastruktur, einschließlich des Baus von Eisenbahnen und Straßen.


Die deutsche Kolonisierung Ostafrikas war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die einheimische Bevölkerung wehrte sich gegen die deutsche Herrschaft, und es kam zu zahlreichen Aufständen und Rebellionen. Außerdem waren die Deutschen nicht in der Lage, das Innere der Region vollständig zu kontrollieren, da viele Gebiete unter der Kontrolle der lokalen Stämme blieben.


Trotz dieser Herausforderungen hatte die deutsche Kolonisierung Ostafrikas einen tiefgreifenden Einfluss auf die Region. Sie brachte neue Technologien, Ideen und Ressourcen mit sich und veränderte die soziale und wirtschaftliche Landschaft grundlegend. Das Erbe der deutschen Kolonisation ist noch heute in der Architektur, Sprache und Kultur der Region zu sehen.



Gläubige Imperialisten Katholische Mission in Deutschland und Ostafrika (1830-1960)

Richard Hölzl


Gläubige Imperialisten

Katholische Mission in Deutschland und Ostafrika (1830-1960)


Die katholischen Missionen spielten eine zentrale Rolle im Kolonialismus in Ostafrika und der ganzen Welt. Ihre Vorstellung von "christlicher Zivilisation" hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Menschen in den Kolonien und prägte ihr Selbstverständnis und ihre Beziehung zu den Kolonisatoren.In Europa zeichneten die Missionen ein verzerrtes Bild von den Menschen in den Kolonien, indem sie sie als bedürftig und bemitleidenswert darstellten. Dieses Bild diente dazu, das koloniale Projekt zu rechtfertigen und Unterstützung für die Missionsarbeit zu gewinnen. Die Realität vor Ort sah jedoch ganz anders aus.


In Ostafrika unterstützten die Missionen die Kolonialherrschaft und spielten eine Schlüsselrolle beim Aufbau des kolonialen Bildungswesens. Diese Bildung sollte eine neue Klasse von Afrikanern schaffen, die dem kolonialen Projekt gegenüber loyal sein und als Vermittler zwischen den Kolonisatoren und den Kolonisierten dienen sollten.


Doch die afrikanischen Aktivisten akzeptierten nicht einfach die Rolle, die ihnen von den Kolonialbehörden zugewiesen wurde. Sie nutzten den Spielraum, den die Mission innerhalb des Kolonialismus bot, um sich als Intellektuelle, Gläubige und unabhängige Akteure auf dem Weg zur Unabhängigkeit zu positionieren.


Richard Hölzls Arbeit wirft ein Licht auf die zunehmende Verflechtung der deutschen und ostafrikanischen Gesellschaften im Kolonialismus. Er deckt die neuen rassischen und religiösen Abgrenzungen auf, die diesen Prozess begleiteten, und zeigt, wie die katholischen Missionen dazu beitrugen, eine neue Gesellschaftsordnung zu schaffen, die den Kolonialismus aufrechterhielt und rassische und religiöse Hierarchien verstärkte.


Trotz der negativen Auswirkungen der katholischen Missionen auf die Menschen in den Kolonien, brachten sie auch einige Vorteile mit sich. Sie bauten Schulen, Krankenhäuser und Kirchen und boten den Menschen, denen sie dienten, einen gewissen Schutz. Sie trugen auch dazu bei, das Christentum in Afrika zu verbreiten, was den Kontinent nachhaltig geprägt hat.


Noch heute ist das Erbe der katholischen Missionen in der religiösen Landschaft Afrikas zu sehen. Das Christentum ist in vielen afrikanischen Ländern die vorherrschende Religion, und sein Einfluss zeigt sich in allen Bereichen, von der Politik bis zur Kultur.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die katholischen Missionen eine komplexe und kontroverse Rolle im Kolonialismus in Ostafrika und in der ganzen Welt spielten. Während sie die Kolonialherrschaft unterstützten und dazu beitrugen, rassische und religiöse Hierarchien aufrechtzuerhalten, brachten sie den Menschen, denen sie dienten, auch einige Vorteile und halfen bei der Verbreitung des Christentums in Afrika. Das Erbe der katholischen Missionen ist bis heute in Afrika zu spüren, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.


Hamburg: Tor zur kolonialen Welt Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung. 'Hamburger Beiträge zur Geschichte der kolonialen Globalisierung

Hrsg.:   Jürgen Zimmerer, Kim Sebastian Todzi


Hamburg: Tor zur kolonialen Welt

Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung. 'Hamburger Beiträge zur Geschichte der kolonialen Globalisierung


Hamburg, die zweitgrößte Stadt Deutschlands, ist bekannt als das "Tor zur Welt" und war lange Zeit einer der wichtigsten Häfen des Landes. Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass Hamburg auch eine zentrale Kolonialmetropole war. Jahrhundertelang war sie ein Tor zur kolonialen Welt, unterhielt Handelsbeziehungen zu Kolonialmächten und Kolonien und handelte mit kolonialen Waren und Menschen. Diese Geschichte hat überall in der Stadt viele Spuren hinterlassen, die nicht nur für die Geschichte Hamburgs interessant sind, sondern auch ein Licht auf die Geschichte der kolonialen Globalisierung werfen.


Die in Hamburg untersuchten Erinnerungsorte reichen von Vorstellungswelten wie der Figur der "Hanseaten" über Institutionen der kolonialen Wirtschaft und Politik wie den Hafen oder die Handelskammer, einzelne Unternehmen wie die Woermann-Gruppe bis hin zu Wissenschaft, Kultur und Kunst, zum Beispiel das Museum für Völkerkunde (heute MARKK) oder den Tierpark Hagenbeck und seine "Völkerschauen". Auch die Geschichte einzelner Denkmäler wie das große Bismarck-Denkmal kann im Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit Hamburgs erkundet werden.


Die Hanse, ein mächtiges Handels- und Verteidigungsbündnis mittelalterlicher deutscher Städte, hatte ihren Hauptsitz in Hamburg. Ihr Einfluss reichte über die Stadt hinaus, denn die Liga kontrollierte einen Großteil des Handels in der Ost- und Nordseeregion. Diese Geschichte wird noch heute gefeiert, wobei die Figur der "Hanse" das Bild einer wohlhabenden, mächtigen und unabhängigen Handelsstadt hervorruft. Die Hanse war jedoch auch in den Sklavenhandel verwickelt, und viele hanseatische Kaufleute profitierten von der Ausbeutung afrikanischer Sklaven.


Der Hamburger Hafen war von zentraler Bedeutung für die koloniale Wirtschaft der Stadt und spielte eine wichtige Rolle im transatlantischen Sklavenhandel. Der Sklavenhandel in Hamburg begann im frühen 17. Jahrhundert, und Mitte des 18. Jahrhunderts war Hamburg eine der größten Sklavenhandelsstädte in Europa. Der Sklavenhandel wurde in Hamburg im frühen 19. Jahrhundert schrittweise abgeschafft, aber der Hafen spielte weiterhin eine zentrale Rolle in der Kolonialwirtschaft der Stadt. Die Handelskammer, die 1665 gegründet wurde, spielte eine Schlüsselrolle bei der Förderung der kolonialen Interessen Hamburgs und dem Schutz seiner wirtschaftlichen Interessen im Ausland.


Auch einzelne Unternehmen spielten in der kolonialen Geschichte Hamburgs eine bedeutende Rolle. Die 1837 gegründete Woermann-Gruppe war eines der größten deutschen Handelsunternehmen in Afrika, mit Niederlassungen in Kamerun, Togo und anderen westafrikanischen Ländern. Das Unternehmen war am Handel mit Kautschuk, Elfenbein und anderen Kolonialwaren beteiligt und hatte auch großen Einfluss auf die Entwicklung der kolonialen Infrastruktur, einschließlich des Eisenbahn- und Dampfschiffverkehrs.


Auch Wissenschaft, Kultur und Kunst waren eng mit Hamburgs Kolonialgeschichte verbunden. Das Museum für Völkerkunde (MARKK) wurde 1879 gegründet und war eines der ersten Museen in Deutschland, das sich mit außereuropäischen Kulturen beschäftigte. Die Sammlung des Museums umfasst viele Objekte aus der Kolonialzeit, darunter Artefakte, die von Hamburger Kaufleuten und Missionaren gesammelt wurden. Auch der 1907 gegründete Tierpark Hagenbeck ist eng mit Hamburgs Kolonialgeschichte verbunden. Der Gründer des Zoos, Carl Hagenbeck, war ein prominenter Tierhändler und Zirkusausstatter. Er organisierte auch "Völkerschauen" mit Menschen aus Afrika, Asien und anderen außereuropäischen Regionen.


Die Geschichte einzelner Denkmäler in Hamburg kann auch im Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit der Stadt erforscht werden. Das große "Bismarck-Denkmal", ein Denkmal für den deutschen Staatsmann Otto von Bismarck, wurde 1906 errichtet und ist eines der ikonischsten Wahrzeichen Hamburgs. Das Denkmal hat jedoch auch eine kontroverse Geschichte, denn Bismarck war eine Schlüsselfigur der deutschen kolonialen Expansion und spielte eine wichtige Rolle bei der Ausbeutung der afrikanischen Kolonien.


Da Hamburg sich weiterhin mit seiner kolonialen Vergangenheit auseinandersetzt, ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen der Anerkennung der Geschichte der Stadt und der Förderung kritischer Forschung und Reflexion zu finden. Während es wichtig ist, Hamburgs Rolle in der kolonialen Globalisierung anzuerkennen, ist es auch wichtig, den Schaden und die Ausbeutung durch den Kolonialismus anzuerkennen. Indem wir die Erinnerungsorte und Denkmäler in der ganzen Stadt untersuchen, können wir die komplexe Geschichte Hamburgs besser verstehen und uns für eine gerechtere und ausgewogenere Zukunft einsetzen.


Bruce Gilley Verteidigung des deutschen Kolonialismus

Bruce Gilley


Verteidigung des deutschen Kolonialismus


Die Geschichtswissenschaft war schon immer ein umstrittenes Feld, in dem unterschiedliche Interpretationen und Perspektiven unser Verständnis der Vergangenheit prägen. Wenn es jedoch um die Kolonialgeschichte geht, steht viel mehr auf dem Spiel. Das Erbe der Kolonialisierung ist bis heute spürbar, und die Art und Weise, wie wir uns an diese Zeit erinnern und sie interpretieren, hat einen direkten Einfluss darauf, wie wir mit den Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten umgehen, die in unserer Welt fortbestehen.In seinem neuesten Werk stellt der US-amerikanische Politikwissenschaftler Bruce Gilley die vorherrschende Darstellung der deutschen Kolonialgeschichte in Frage. Er argumentiert, dass die politische Korrektheit das Studium dieser Ära übernommen hat, was zu einer verzerrten und einseitigen Sicht auf die Vergangenheit führt, der es an Nuancen und Kontext mangelt.


Gilleys Buch ist eine erfrischende Abkehr von dem postmodernen Ansatz, der einen Großteil des Diskurses über die Kolonialgeschichte beherrscht. Er wählt einen faktenbasierten und schonungslosen Ansatz und legt Beweise vor, die der vorherrschenden Darstellung des deutschen Kolonialismus als unermessliches Übel, das den kolonisierten Völkern nichts als Leid und Ausbeutung brachte, widersprechen.


Laut Gilley war die Realität des deutschen Kolonialismus weitaus komplexer, als diese vereinfachende Sichtweise vermuten lässt. Er argumentiert, dass die Kolonialzeit "objektiv profitabel für die Kolonisierten" und "subjektiv gerechtfertigt" für die Kolonisatoren war, und er untermauert diese Behauptung mit Verweisen auf prominente Quellen und historische Aufzeichnungen.


Auch wenn dies ein kontroverser Standpunkt zu sein scheint, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Geschichte kein statisches und unveränderliches Feld ist. Unser Verständnis der Vergangenheit entwickelt sich im Laufe der Zeit, wenn neue Beweise ans Licht kommen und wenn wir unsere Annahmen und Vorurteile neu bewerten. Gilleys Arbeit ist ein wertvoller Beitrag zu diesem fortlaufenden Prozess der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte.


Natürlich gibt es einige, die gegen Gilleys Schlussfolgerungen protestieren werden. Einige werden ihm vorwerfen, dass er das Leid und die Ungerechtigkeit während der Kolonialzeit herunterspielt oder eine revisionistische Sicht der Geschichte vertritt, die die Kolonisatoren von ihrer Verantwortung für das von ihnen verursachte Leid freisprechen will.


Gilleys Buch ist jedoch kein Aufruf, die negativen Aspekte des Kolonialismus zu ignorieren oder zu verharmlosen. Es ist vielmehr eine Erinnerung daran, dass die Geschichte niemals schwarz oder weiß ist. Die Realität des Kolonialismus war komplex und vielschichtig, und wir können nicht hoffen, sie vollständig zu verstehen, wenn wir uns nur auf einen Aspekt konzentrieren.


Letztendlich lässt sich die Frage, ob die deutsche Kolonialgeschichte neu geschrieben werden muss, nicht abschließend beantworten. Es liegt an jedem Einzelnen, die Beweise zu prüfen und seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Klar ist jedoch, dass Bruce Gilleys Arbeit eine wichtige Diskussion darüber angestoßen hat, wie wir die Vergangenheit erinnern und interpretieren, und diese Diskussion ist längst überfällig.


Impfe und herrsche Veterinärmedizinisches Wissen und Herrschaft im kolonialen Namibia 1887-1929. 'Transnationale Geschichte

Klemens Wedekind


Impfe und herrsche

Veterinärmedizinisches Wissen und Herrschaft im kolonialen Namibia 1887-1929. 'Transnationale Geschichte


Die Geschichte der kolonialen Veterinärmedizin ist ein faszinierendes Thema, das die Entstehung von Wissensbeständen durch die transimperiale Verflechtung mit europäischen Experten beleuchtet. Das Beispiel des kolonialen Namibia ist besonders interessant, da es die Modalitäten, Folgen und Kontinuitäten der Produktion, Zirkulation und Anwendung von veterinärmedizinischem Wissen im Zusammenhang mit der Errichtung der Kolonialherrschaft zwischen 1887 und 1929 aufzeigt.Die Ankunft der europäischen Kolonialmächte in Namibia markierte den Beginn der modernen Ära in der Geschichte des Landes. Das Deutsche Reich, das sich gerade unter Reichskanzler Bismarck vereinigt hatte, begann ein ehrgeiziges Programm der kolonialen Expansion in Afrika, Asien und im Pazifik. Ihr Ziel war es, ein globales Imperium zu errichten, das mit dem Großbritanniens und Frankreichs konkurrieren und Deutschland seinen Platz als führende Weltmacht sichern würde.


Eine der größten Herausforderungen der Kolonialherrschaft war die Bewirtschaftung der Viehbestände, die eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft und Gesellschaft Namibias spielten. Rinder, Schafe und Ziegen waren für die Ernährung, die Kleidung und den Handel unverzichtbar, und ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen waren für das Überleben und den Wohlstand der lokalen Bevölkerung von größter Bedeutung.


Die deutschen Kolonialbehörden erkannten die Bedeutung der Veterinärmedizin als Mittel zur Erhaltung der Gesundheit des Viehs und zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Kolonie. Sie richteten daher im ganzen Land ein Netz von Veterinärstationen und -kliniken ein, die mit deutschen Tierärzten und ihren einheimischen Assistenten besetzt waren.


Diese Tierärzte waren in Europa ausgebildet worden und brachten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Techniken zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Viehkrankheiten mit. Sie führten auch neue Rinder- und Schafrassen aus Europa ein, die besser an die örtlichen Gegebenheiten angepasst waren und einen höheren Ertrag an Milch, Fleisch und Wolle lieferten.


Die deutschen Tierärzte arbeiteten eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammen, lernten von deren traditionellen Praktiken und teilten ihr Wissen und ihre Ressourcen. Sie arbeiteten auch mit ihren Kollegen in anderen afrikanischen Kolonien und in Europa zusammen, tauschten Informationen und Proben aus und trugen so zum weltweiten tierärztlichen Wissensschatz bei.


Die koloniale Veterinärmedizin war jedoch nicht nur ein Instrument zur Verbesserung der Gesundheit und Produktivität des Viehbestands. Sie war auch ein Mittel, um die Kontrolle über die lokale Bevölkerung auszuüben und die koloniale Autorität durchzusetzen.


Die deutschen Tierärzte wurden oft von Kolonialsoldaten und Polizisten begleitet, die ihre Anwesenheit dazu nutzten, die lokalen Gemeinschaften einzuschüchtern und zu zwingen, die kolonialen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Sie verhängten auch Bußgelder und Strafen gegen diejenigen, die es versäumten, ihr Vieh zu impfen oder es auf verbotenem Land grasen ließen.


Die Veterinärkliniken und -stationen dienten auch als Zentren für die Erhebung von Steuern und Abgaben von der lokalen Bevölkerung, die zur Finanzierung der Kolonialverwaltung und ihrer verschiedenen Projekte verwendet wurden. Dies schuf eine Abhängigkeit vom kolonialen System und verstärkte das Machtungleichgewicht zwischen den Kolonisatoren und den Kolonisierten.


Das Erbe der kolonialen Veterinärmedizin in Namibia ist komplex und vielschichtig. Einerseits brachte sie erhebliche Verbesserungen für die Gesundheit und Produktivität des Viehbestands, was sich positiv auf den Lebensunterhalt und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung auswirkte. Andererseits war sie ein Instrument zur Durchsetzung der kolonialen Autorität und zur Aufrechterhaltung der Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten des kolonialen Systems.


Heute ist die Veterinärmedizin in Namibia ein florierendes und dynamisches Feld, das sich ständig weiterentwickelt und an die sich ändernden Bedürfnisse und Herausforderungen des Landes anpasst. Sie wird nicht mehr von europäischen Experten dominiert, sondern von einer vielfältigen und talentierten Gruppe namibischer Tierärzte und Tiergesundheitsexperten geleitet.


Die Geschichte der kolonialen Veterinärmedizin in Namibia ist ein Zeugnis für die Macht des Wissens und die Art und Weise, wie es sowohl zum Guten als auch zum Schlechten eingesetzt werden kann. Sie erinnert uns daran, dass die Produktion, die Verbreitung und die Anwendung von Wissen immer von den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Kontexten geprägt sind, in die sie eingebettet sind. Wenn wir diese Geschichte verstehen, können wir die Errungenschaften und Grenzen der Veterinärmedizin in Namibia besser einschätzen und auf eine gerechtere Zukunft für alle hinarbeiten.


Kaiserstraße Der deutsche Kolonialismus und seine Geschichte

Gerd Schumann


Kaiserstraße

Der deutsche Kolonialismus und seine Geschichte.


Das deutsche Kolonialreich war ein kurzlebiges Unterfangen, dem es nicht gelang, eine dauerhafte Präsenz in seinen fremden Territorien zu etablieren. Ab 1884 hinterließ das Reich seine Spuren in Afrika, Nordostchina und im Pazifik, verlor aber alle seine Kolonien im Ersten Weltkrieg. Das Erbe seiner kolonialen Verbrechen ist jedoch in Namibia, Kiautschou, Kamerun, Tansania, Samoa und Neuguinea noch immer präsent. Die koloniale Vergangenheit Deutschlands ist keine ferne Erinnerung, sondern vielmehr eine gegenwärtige Realität, die das Leben vieler Menschen weiterhin prägt.Im Jahr 1914 brach der deutsche Kolonialismus in drei Kriegen aus und hinterließ eine Spur der Zerstörung und Verwüstung in seinem Gefolge. Der Völkermord in Südwestafrika ist in jüngster Zeit wieder aufgetaucht, während der in Südostafrika weiterhin verdrängt wird. Der Kaiser mag nach dem Ersten Weltkrieg verschwunden sein, aber die Kaiserstraße erinnert noch immer an die kolonialen Ambitionen Deutschlands.


Hundert Jahre lang wurde das Thema des deutschen Kolonialismus verdrängt und ignoriert. Jetzt hat Gerd Schumann die Geschichte ans Licht gebracht und ein neues Licht auf eine dunkle Periode der Geschichte geworfen. Bei der Geschichte des deutschen Kolonialismus geht es nicht nur um den Aufstieg und Fall eines Reiches, sondern um die Menschen, die davon betroffen waren.


Die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus sind noch immer in Namibia zu spüren, wo das Volk der Herero und Nama Völkermord und Zwangsarbeit ausgesetzt war. Die Narben der Vergangenheit sind noch immer in der Landschaft und in den Erinnerungen derer, die gelitten haben, sichtbar. Die deutsche Regierung hat sich kürzlich für die während der Kolonialzeit begangenen Gräueltaten entschuldigt, aber viele glauben, dass noch mehr getan werden muss, um das Erbe des Kolonialismus zu bewältigen.


In Tansania zeigt sich das Erbe des deutschen Kolonialismus in der Architektur und der Infrastruktur der Städte sowie in der Sprache und Kultur der Menschen. Der deutsche Einfluss zeigt sich auch im Bildungssystem, da viele Schulen und Universitäten während der Kolonialzeit gegründet wurden. Aber auch die Schattenseiten des Kolonialismus sind mit Zwangsarbeit und Unterdrückung der lokalen Bevölkerung präsent.


In Samoa und Neuguinea ist der deutsche Kolonialismus für seine Brutalität und Gewalt in Erinnerung geblieben. Die einheimische Bevölkerung wurde zur Zwangsarbeit gezwungen und hart behandelt, viele starben an Krankheiten und Überarbeitung. Die Auswirkungen des Kolonialismus sind immer noch in den sozialen und wirtschaftlichen Unterschieden zwischen der indigenen und der nicht-indigenen Bevölkerung zu spüren.


Bei der Geschichte des deutschen Kolonialismus geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Gegenwart und die Zukunft. Das Erbe des Kolonialismus ist in vielen Teilen der Welt noch immer präsent, und die Probleme der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit, der Ausbeutung und Diskriminierung sind für viele Menschen noch immer spürbar. Es ist wichtig, dass wir die Auswirkungen des Kolonialismus anerkennen und auf die Schaffung einer gerechteren und ausgewogeneren Welt hinarbeiten.


Koloniale Gewalt literarisch vermessen  Das Schreiben von Boubacar Boris Diop und Mia Couto im Kontext der afrikanischen Gegenwartsliteratur

Lucia Weiß 


Koloniale Gewalt literarisch vermessen


Das Schreiben von Boubacar Boris Diop und Mia Couto im Kontext der afrikanischen Gegenwartsliteratur


Die vergleichende Studie von Lucia Weiß bietet eine einzigartige Perspektive auf die Darstellung von Gewalt in der zeitgenössischen afrikanischen Literatur. Anhand einer Analyse von drei Romanen von Boubacar Boris Diop und Mia Couto beleuchtet Weiß die historische Erfahrung des Kolonialismus und wie diese die literarischen Erhebungen von Gewalt in der afrikanischen Literatur geprägt hat.Das Konzept der Vermessung bezieht sich, wie Weiß erklärt, auf die Aufteilung Afrikas durch die europäischen Kolonialmächte und die damit einhergehende pseudowissenschaftlich begründete Gewalt. Diese Gewalt spiegelt sich häufig in der Literatur des Kontinents wider. Weiß' Studie zielt darauf ab, zu untersuchen, wie die Romane von Diop und Couto ein nuanciertes Verständnis dieser Erfahrung bieten.


Der erste Roman, der in der Studie analysiert wird, ist Diops Le Cavalier et son ombre, in dem es um die Beziehung zwischen Gewalt und Zeit geht. Weiß untersucht, wie die Erzählung verschiedene Zeitlichkeiten nutzt, um zu zeigen, wie sich die Gewalt in das Gefüge der Gesellschaft eingegraben hat. Der Protagonist des Romans, ein ehemaliger Revolutionär, wird von seiner Vergangenheit und der von ihm begangenen Gewalt heimgesucht, was sich nachhaltig auf seine Beziehungen zu anderen auswirkt.


Coutos O último voo do flamingo hingegen wirft einen genaueren Blick auf den Körper und wie er von Gewalt betroffen ist. Der Roman folgt den Ermittlungen in einem Mordfall in einer Kleinstadt in Mosambik und Weiß merkt an, wie die Erzählung die Aufmerksamkeit auf den körperlichen Tribut lenkt, den die Gewalt sowohl bei den Opfern als auch bei den Tätern fordert. Durch diese Fokussierung auf den Körper bietet Coutos Roman eine starke Kritik an der Gewalt, die in postkolonialen Gesellschaften normal geworden ist.


In Murambi, le livre des ossements von Diop schließlich geht es um die Sprache und wie sie als Werkzeug der Gewalt eingesetzt wird. Der Roman spielt in der Zeit nach dem Völkermord in Ruanda, und Weiß stellt fest, wie die Erzählung die Rolle der Sprache bei der Entmenschlichung der Tutsi untersucht. Durch diese Fokussierung auf die Sprache verdeutlicht Diops Roman die Machtdynamik, die der Gewalt zugrunde liegt, und wie die Sprache zur Aufrechterhaltung der Unterdrückung eingesetzt werden kann.


Insgesamt bietet Weiß' Studie eine überzeugende Analyse der Art und Weise, wie sich die zeitgenössische afrikanische Literatur mit der historischen Erfahrung des Kolonialismus und der von ihm hervorgebrachten Gewalt auseinandersetzt. Durch genaue Lektüre der Romane von Diop und Couto zeigt Weiß, wie diese Autoren in der Lage sind, komplexe und nuancierte Perspektiven auf die Gewalt in Afrika zu bieten, und wie ihre Arbeit einen wertvollen Beitrag zum weltweiten Literaturkanon darstellt.


Koloniale Spuren in den Archiven der Leibniz-Gemeinschaft

Hrsg.: Heinz Peter Brogiato, Mathias Röschner


Koloniale Spuren in den Archiven der Leibniz-Gemeinschaft


Das Thema Kolonialismus wurde in den letzten Jahren intensiv diskutiert, da immer mehr Menschen die nachhaltigen Auswirkungen des Kolonialismus auf die Welt, in der wir heute leben, zu erkennen beginnen. Experten aus elf Archiven von Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft haben sich zusammengefunden, um dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und die unterschiedlichen Auswirkungen des Kolonialismus auf Gesellschaften in aller Welt zu beleuchten.Die Beiträge in diesem Archiv decken ein breites Themenspektrum ab, von der frühen kolonialen Afrikaforschung über postkoloniale Ideen im Kontext eines technokratischen Megaprojekts bis hin zu den antikolonialen Bewegungen der 1960er Jahre in Westdeutschland. Das Archiv enthält auch Informationen über städtebauliche Aktivitäten der DDR-Architektur in den jungen Nationalstaaten und die kritische Aufarbeitung des Themas.


Der erste Beitrag des Archivs konzentriert sich auf die frühe koloniale Afrikaforschung. In diesem Beitrag untersuchen Experten die Art und Weise, wie der Kolonialismus durch wissenschaftliche Theorien gerechtfertigt wurde, die die angebliche Überlegenheit der Europäer gegenüber den Afrikanern zu beweisen suchten. Diese Theorien wurden verwendet, um die Ausbeutung afrikanischer Ressourcen und die Unterwerfung der afrikanischen Bevölkerung zu rechtfertigen. Dieser Beitrag beleuchtet die Art und Weise, in der der Kolonialismus nicht nur ein politisches oder wirtschaftliches, sondern auch ein wissenschaftliches Projekt war.


Der zweite Beitrag konzentriert sich auf postkoloniale Ideen im Kontext eines technokratischen Megaprojekts. Hier untersuchen Experten die Art und Weise, wie postkoloniales Denken die Entwicklung von großen Infrastrukturprojekten wie Staudämmen und Autobahnen beeinflusst hat. Der Artikel befasst sich mit den Vor- und Nachteilen dieser Projekte, einschließlich ihres Potenzials, bestehende Ungleichheiten zu verschärfen und koloniale Hinterlassenschaften zu verewigen.


Der dritte Beitrag befasst sich mit den antikolonialen Bewegungen der 1960er Jahre in Westdeutschland. In diesem Beitrag wird untersucht, wie diese Bewegungen das damals vorherrschende Narrativ, das den Kolonialismus als wohlwollende und zivilisierende Kraft darstellte, in Frage stellten. Der Artikel untersucht die Strategien und Taktiken, die diese Bewegungen anwandten, um auf die Realitäten des Kolonialismus aufmerksam zu machen und Gerechtigkeit für seine Opfer zu fordern.


Der vierte Beitrag befasst sich mit den städtebaulichen Aktivitäten der DDR-Architektur in den jungen Nationalstaaten. Dieser Beitrag untersucht die Art und Weise, wie DDR-Architekten versuchten, im Gefolge des Kolonialismus neue, sozialistische Städte zu schaffen. Der Artikel befasst sich mit den Erfolgen und Misserfolgen dieser Bemühungen sowie mit der Art und Weise, in der sie von breiteren politischen und wirtschaftlichen Trends beeinflusst wurden.


Schließlich enthält das Archiv eine kritische Aufarbeitung des Themas Kolonialismus. Der Artikel untersucht die Art und Weise, wie der Kolonialismus in der Vergangenheit untersucht und verstanden wurde, und plädiert für ein nuancierteres und komplexeres Verständnis dieses Themas. Der Artikel fordert eine stärkere Anerkennung der fortbestehenden Hinterlassenschaften des Kolonialismus sowie eine kritischere Untersuchung der Art und Weise, wie der Kolonialismus unsere Welt auch heute noch prägt.


Insgesamt bieten die Beiträge in diesem Archiv eine reichhaltige und vielfältige Perspektive auf das Thema Kolonialismus. Durch die Untersuchung dieses Themas aus verschiedenen Blickwinkeln und Kontexten bietet das Archiv ein tieferes Verständnis der Art und Weise, wie der Kolonialismus unsere Welt geprägt hat und auch heute noch prägt. Es ist eine wertvolle Ressource für alle, die sich für die Geschichte und das Erbe des Kolonialismus interessieren, sowie für diejenigen, die zu den laufenden Diskussionen über dieses wichtige Thema beitragen möchten.


Kolonialgeschichte hören Das Echo gewaltsamer Wissensproduktion in historischen Tondokumenten aus dem südlichen Afrika

Anette Hoffmann


Kolonialgeschichte hören

Das Echo gewaltsamer Wissensproduktion in historischen Tondokumenten aus dem südlichen Afrika


Europäische Archive bergen einen Schatz an historischen Aufnahmen gesprochener Worte, die von Ethnologen, Linguisten und Musikwissenschaftlern während der Kolonialherrschaft in afrikanischen Ländern gemacht wurden. Diese Aufnahmen sind heute als vielstimmiges Echo der kolonialen Wissensproduktion zu hören. Allerdings wurden akustische Sammlungen bisher kaum als Quellen für die Kolonialgeschichte wahrgenommen. Das Buch von Anette Hoffmann bietet einen Einblick in diese Aufnahmen und ihre Bedeutung für unser Verständnis des Kolonialismus.Hoffmann hat eine audiovisuelle Sammlung aus dem südlichen Afrika analysiert, deren Objekte auf fünf Wiener Institutionen verteilt sind. Die Neuübersetzung der Aufnahmen und ihre Rückbindung an die Sammlung des aufzeichnenden Anthropologen Rudolf Pöch ermöglicht einen Perspektivenwechsel: von einer der Heldengeschichten der anthropologischen Folklore zu Positionen von Sprechern, die von kolonialer Gewalt sprechen und die Forschungspraxis des österreichischen Anthropologen kommentieren. Dieser Perspektivwechsel ist entscheidend, um zu verstehen, wie der Kolonialismus von europäischen Wissenschaftlern aufrechterhalten wurde und welche Auswirkungen er auf afrikanische Gemeinschaften hatte.


Durch die akribische Zusammenstellung von Tonaufnahmen, Fotografien und den Spuren von Gegenständen hat Hoffmann eine neue Sichtweise auf die Kolonialgeschichte geschaffen. Ihre Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit, Archivmaterial durch eine kritische Linse zu untersuchen, die die Machtdynamik des Kolonialismus berücksichtigt. Dies ist besonders wichtig im Fall der mündlichen Überlieferung, bei der die Gefahr besteht, die dominanten Erzählungen der Kolonisatoren zu reproduzieren.


Die Aufnahmen, die Hoffmann analysiert hat, geben einen einzigartigen Einblick in das Leben afrikanischer Gemeinschaften während der Kolonialherrschaft. Sie bieten Einblicke in ihre Sprachen, Kulturen und Traditionen, die von den Kolonialmächten oft unterdrückt oder ausgelöscht wurden. Durch die erneute Untersuchung dieser Aufnahmen hat Hoffmann den Ausgegrenzten und Unterdrückten eine Stimme gegeben und ihnen erlaubt, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.


Darüber hinaus wirft ihre Arbeit wichtige Fragen über die Ethik des Sammelns und Bewahrens mündlicher Überlieferungen auf. Wer hat das Recht, diese Aufnahmen zu sammeln und zu besitzen? Wie können wir sicherstellen, dass sie auf eine Art und Weise verwendet werden, die die Gemeinschaften, die sie repräsentieren, respektiert und befähigt? Diese Fragen sind vor allem im Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte von Bedeutung, wo das Erbe von Ausbeutung und Gewalt unsere Welt weiterhin prägt.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch von Anette Hoffmann einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Kolonialgeschichte und zur Bewahrung der mündlichen Überlieferung leistet. Ihre Arbeit unterstreicht, wie wichtig es ist, Archivmaterial mit einem kritischen Blick zu betrachten und den Marginalisierten und Unterdrückten eine Stimme zu geben. Es ist eine zeitgemäße Erinnerung an das fortdauernde Erbe des Kolonialismus und die Notwendigkeit, sich mit ihm in all seinen Formen auseinanderzusetzen.


Verwobene Geschichte - verflochtenes Gedächtnis? Erinnerungen an den Krieg in Guinea-Bissau 1963-1974.

Tina Kramer


Verwobene Geschichte - verflochtenes Gedächtnis?

Erinnerungen an den Krieg in Guinea-Bissau 1963-1974.


Der Krieg in Guinea-Bissau von 1963 bis 1974 war ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte sowohl von Guinea-Bissau als auch von Portugal. Der Konflikt war ein bewaffneter Kampf der nationalen Bewegung PAIGC, die das Ziel hatte, die portugiesische Kolonialregierung im Land zu stürzen. Der Krieg war eine Katastrophe für Portugal, dem es 1974 gelang, ein ganzes Regime zu stürzen und damit auch sein verbliebenes Kolonialreich. Er markierte das Ende der Diktatur mit der Nelkenrevolution für Portugal und die Geburt des Staates Guinea-Bissau.Der Krieg in Guinea-Bissau war ein brutaler und blutiger Konflikt, der Tausende von Menschenleben forderte. Die PAIGC kämpfte mit Guerillataktiken und konnte große Teile des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Die portugiesische Regierung reagierte mit der Entsendung von Truppen, konnte aber nie die vollständige Kontrolle über das Gebiet erlangen. Der Konflikt war geprägt von vielen Gräueltaten, die von beiden Seiten begangen wurden, und er führte zur Vertreibung Tausender von Menschen.


Für Portugal war der Krieg ein Wendepunkt in seiner Geschichte. Das Land war gezwungen, sich der Realität zu stellen, dass sein Kolonialreich unhaltbar war und es seine Politik ändern musste. Die Nelkenrevolution beendete die Diktatur, und Portugal begann einen Prozess der Dekolonisierung. Guinea-Bissau wurde ein unabhängiger Staat, und Portugal musste sich mit den Folgen seines kolonialen Erbes auseinandersetzen.


Der Krieg in Guinea-Bissau hat sowohl in Guinea-Bissau als auch in Portugal bleibende Spuren hinterlassen. Der Konflikt hat das kollektive Gedächtnis der Menschen in beiden Ländern geprägt und die Beziehungen zwischen den beiden Ländern tiefgreifend beeinflusst. Die Erinnerungspolitik in beiden Ländern ist komplex und mit den Erzählungen der vom Konflikt Betroffenen verwoben.


Tina Kramer hat auf ihrer Suche nach kollektiven Erinnerungen die Verbindungen zwischen Portugal und Guinea-Bissau erforscht. Sie hat sich mit der Erinnerungspolitik in beiden Ländern befasst und Orte des Gedenkens aufgespürt. Ihre Arbeit hat Aufschluss darüber gegeben, wie der Krieg in Guinea-Bissau die Geschichte beider Länder geprägt hat.


Der Krieg in Guinea-Bissau war ein tragisches Ereignis, aber er war auch ein Katalysator für Veränderungen. Er hat Portugal gezwungen, sich mit seinem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen, und er hat Guinea-Bissau die Möglichkeit gegeben, sein eigenes Schicksal zu gestalten. Der Konflikt hat in beiden Ländern bleibende Spuren hinterlassen und wird die Geschichte beider Länder noch über Generationen hinweg prägen.


Weltzeit im Kolonialstaat Kolonialismus, Globalisierung und die Implementierung der europäischen Zeitkultur in Senegal, 1880-1920

Sebastian-Manès Sprute


Weltzeit im Kolonialstaat

Kolonialismus, Globalisierung und die Implementierung der europäischen Zeitkultur in Senegal, 1880-1920


Das Konzept der Zeit ist ein kulturelles Konstrukt, das sich über Jahrhunderte entwickelt hat und von verschiedenen sozialen, religiösen und technologischen Faktoren geprägt wurde. Im kolonialen Senegal hatte die Einführung der standardisierten Weltzeit einen tiefgreifenden Einfluss auf das soziokulturelle Gefüge der Gesellschaft. Sebastian-Manès Sprute, ein Wissenschafts- und Technikhistoriker, hat diese Auswirkungen eingehend untersucht und ein neues Licht auf die Globalisierung der westlichen Zeitordnung geworfen.In seiner bahnbrechenden Arbeit hat Sprute das vielschichtige Arrangement der zeitlichen Ordnungspolitik analysiert, die während der Kolonialzeit eingeführt wurde. Zu diesen Maßnahmen gehörten Bemühungen um Synchronisierung und Standardisierung, die darauf abzielten, ein einheitliches System der Zeitmessung in der gesamten Kolonie zu schaffen. Dies war eine deutliche Abkehr von den traditionellen Methoden der Zeitmessung, die im Senegal vorherrschten und auf lokalen astronomischen Beobachtungen und den Zyklen der Natur beruhten.


Die Einführung der standardisierten Weltzeit hatte weitreichende Folgen für die Menschen im Senegal. Sie schuf eine neue Art und Weise, das tägliche Leben, die Arbeit und die sozialen Interaktionen zu organisieren. Diese neue zeitliche Ordnung wurde von den Kolonialbehörden durchgesetzt und war eng mit der Entwicklung des modernen Staates verbunden. Die Standardisierung der Zeit stand auch im Zusammenhang mit dem Aufkommen neuer Technologien wie dem Telegraphen und der Eisenbahn, die für ihren Betrieb eine präzise Zeitmessung erforderten.


Die Arbeit von Sprute unterstreicht die Rolle der Zeit im Globalisierungsprozess. Die Durchsetzung der westlichen Zeitordnung im Senegal war Teil eines umfassenderen Prozesses der kulturellen Hegemonie, bei dem westliche Werte und Normen den nicht-westlichen Gesellschaften aufgezwungen wurden. Dieser Prozess wurde durch die Ausbreitung von Kolonialismus und Kapitalismus begünstigt, die ein globales System schufen, das von westlichen Mächten dominiert wurde. Die Einführung der standardisierten Weltzeit war eine Manifestation dieses Systems, das darauf abzielte, ein einheitliches System der Zeitmessung zu schaffen, das auf westlichen Werten und Normen basierte.


Die Untersuchung der Globalisierung der westlichen Zeitordnung ist ein wichtiges Forschungsgebiet, das von der Wissenschaft bisher weitgehend vernachlässigt wurde. Sprutes Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zu diesem Gebiet, da sie eine umfassende Analyse der Auswirkungen der standardisierten Universalzeit auf eine nicht-westliche Gesellschaft liefert. Sie beleuchtet das komplexe Zusammenspiel von Technologie, Politik und Kultur bei der Gestaltung der zeitlichen Ordnung von Gesellschaften.


Insgesamt ist die Arbeit von Sebastian-Manès Sprute über die soziokulturellen Auswirkungen der Einführung der standardisierten Weltzeit im kolonialen Senegal ein wichtiger Beitrag zur Untersuchung der Globalisierung der westlichen Zeitordnung. Sie beleuchtet das komplexe Zusammenspiel von Technologie, Politik und Kultur bei der Gestaltung der zeitlichen Ordnung von Gesellschaften und wirft ein neues Licht auf die Auswirkungen von Kolonialismus und Kapitalismus auf nicht-westliche Gesellschaften. Dieses Werk ist ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte von Wissenschaft, Technologie und Globalisierung interessiert.


Wessen Erinnerung zählt? Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute

Mark Terkessidis


Wessen Erinnerung zählt?

Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute


Der lange Schatten des deutschen Kolonialismus ist ein Thema, das in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Die deutsche Kolonialgeschichte ist durch die verschiedenen Debatten über Straßennamen aus der Kolonialzeit, Statuen alter Kolonialherren und die Bestände von Museen in den Blickpunkt gerückt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf ehemaligen Kolonien in Afrika wie Kamerun oder Namibia, aber es ist wichtig zu erkennen, dass auch polnischsprachige Gebiete vom Deutschen Reich besetzt wurden, ebenso wie der deutsche Imperialismus auf Südosteuropa und das Osmanische Reich gerichtet war.Whose Memory Counts? ist ein beeindruckendes Buch, das die ganze Geschichte des deutschen Expansionismus erzählt, und es ist ein Muss für jeden, der sich für die Wurzeln von Rassismus, Migration und Erinnerung heute interessiert. Das Buch untersucht die Art und Weise, wie der deutsche Kolonialismus die Welt nachhaltig beeinflusst und die Art und Weise, wie wir über Rasse, Identität und Macht denken, geformt hat.


Eines der Hauptthemen des Buches ist die Vorstellung, dass das Erbe des deutschen Kolonialismus nicht auf die ehemaligen Kolonien selbst beschränkt ist. Vielmehr handelt es sich um ein globales Phänomen, das die Welt, in der wir heute leben, geprägt hat. Das Buch untersucht zum Beispiel, wie der deutsche Kolonialismus zum Aufstieg des europäischen Imperialismus beigetragen hat, der wiederum zur Aufteilung Afrikas und zur Ausbeutung seiner Ressourcen geführt hat.


Ein weiteres wichtiges Thema des Buches ist die Beziehung zwischen Kolonialismus und Rassismus. Die Autoren argumentieren, dass das Erbe des deutschen Kolonialismus dazu beigetragen hat, dass der Rassismus heute sowohl in Deutschland als auch in der ganzen Welt fortbesteht. Das liegt daran, dass der Kolonialismus auf der Schaffung von Rassenhierarchien beruhte, die weiße Europäer gegenüber farbigen Menschen privilegierten - ein Erbe, das auch heute noch unser Verständnis von Rasse und Identität prägt.


Vielleicht ist einer der wichtigsten Beiträge von Whose Memory Counts? der Fokus auf die Rolle der Erinnerung bei der Gestaltung unseres Verständnisses der Vergangenheit. In dem Buch wird argumentiert, dass es bei der Erinnerung nicht nur darum geht, sich an die Vergangenheit zu erinnern, sondern auch darum, die Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Die Autoren schlagen vor, dass wir, um das Erbe des deutschen Kolonialismus zu überwinden, einen Prozess der kritischen Erinnerung in Gang setzen müssen, der die Art und Weise anerkennt, wie der Kolonialismus unsere Welt geformt hat, und sich für eine gerechtere und ausgewogenere Zukunft einsetzt.


Insgesamt ist Whose Memory Counts? ein starkes und zeitgemäßes Buch, das die anhaltenden Auswirkungen des deutschen Kolonialismus beleuchtet. Es ist ein Muss für jeden, der sich für das Verständnis der Wurzeln von Rassismus, Migration und Erinnerung in der heutigen Zeit interessiert, und es bietet einen wichtigen Rahmen, um darüber nachzudenken, wie wir das Erbe des Kolonialismus überwinden können, um eine gerechtere und ausgewogenere Welt zu schaffen.


»Afrikas Zukunft« Jugend- und Abenteuerliteratur in Deutschlands afrikanischem Jahrhundert (ca. 1840-1940).

Florian Krobb


»Afrikas Zukunft«

Jugend- und Abenteuerliteratur in Deutschlands afrikanischem Jahrhundert (ca. 1840-1940). 

Afrika nimmt in der deutschen Vorstellungswelt seit langem einen herausragenden Platz ein, insbesondere in Bezug auf Abenteuerliteratur, Entdeckungsreisen und Kolonialismus. Von den frühen 1800er Jahren bis zum Ende der kolonialen Propaganda in den 1940er Jahren waren Schriftsteller und Leser gleichermaßen fasziniert von dem Potenzial des Kontinents für Aufregung und Ausbeutung.Als einer der beliebtesten Schauplätze für Abenteuerliteratur war Afrika nach dem amerikanischen Wilden Westen der zweitbeliebteste Schauplatz für deutsche Leser. Der Kontinent galt als Land der Gefahr und der Möglichkeiten, voll von exotischen Tieren, verborgenen Schätzen und geheimnisvollen Stämmen. Das Genre der Jugend- und Abenteuerliteratur, das aus dieser Faszination für Afrika hervorging, spiegelt den deutschen Wunsch wider, den Kontinent zu erobern und zu beherrschen.


In diesem literarischen Diskurs wird der koloniale Raum als deutsches Betätigungsfeld umgestaltet und jeder neuen Generation als Aufgabe zugewiesen. Das bedeutet, dass das koloniale Projekt als edles und notwendiges Unterfangen dargestellt wird. Die Protagonisten dieser Geschichten werden als tapfere Helden dargestellt, die für ihr Land und ihr Volk kämpfen.


Die Untersuchung dieser Literatur umfasst Texte von etwa 1840 bis zum Ende der kolonialen Propaganda in den 1940er Jahren. Mehr als 50 Autoren werden in die Analyse einbezogen, darunter Karl May, Carl Falkenhorst und Friedrich Wilhelm Mader, die alle als dominante Figuren auf diesem Gebiet gelten.


Die Literatur ist thematisch gegliedert, wobei einzelne Kapitel Themen wie Sklaverei, Schatzsuche, Jagd und Kolonialkriege gewidmet sind. Diese Themen spiegeln die Interessen und Anliegen des deutschen Lesepublikums zu dieser Zeit sowie die ideologischen Grundlagen des Kolonialismus wider.


Obwohl die Literatur dieser Zeit zweifellos problematisch ist und eine koloniale Denkweise widerspiegelt, die heute nicht mehr akzeptabel ist, ist sie dennoch ein wichtiger Teil der deutschen Kulturgeschichte. Sie gibt einen Einblick in die Mentalität der damaligen Zeit und bietet ein Fenster in die deutsche Faszination für Afrika, die bis heute anhält.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Afrika über ein Jahrhundert lang einen wichtigen Platz in der deutschen Vorstellung von Übersee einnahm. Der Kontinent wurde als Land des Abenteuers und der Möglichkeiten gesehen, und die Literatur, die aus dieser Faszination entstand, spiegelt den deutschen Wunsch wider, den Kontinent zu erobern und zu beherrschen. Diese Literatur ist zwar problematisch, aber sie ist ein wichtiger Teil der deutschen Kulturgeschichte und bietet einen Einblick in die Mentalität der damaligen Zeit.


Therese - Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte Historischer Roman für Jugendliche

Hermann Schulz


Therese - Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte



In einer Zeit, in der die Welt noch durch Rasse und Hautfarbe geteilt war, ist Thereses Geschichte eine Geschichte der Widerstandsfähigkeit, des Durchhaltevermögens und der Stärke. Die 1900 im Deutschen Reich geborene Therese war die Tochter eines Togolesen, der eine Gruppe von Künstlern bei Volksfesten und Kolonialausstellungen anführte. Um seiner neugeborenen Tochter die zermürbenden Reisen zu ersparen, die mit ihren Auftritten verbunden waren, vertraute ihr Vater sie Pflegeeltern an, dem Ehepaar Hufnagel, das ihr ein liebevolles Zuhause bot.Therese wuchs in einer überwiegend weißen Gesellschaft auf und erlebte aus erster Hand den Rassismus und die Diskriminierung, die zu dieser Zeit vorherrschten. Trotzdem war sie entschlossen, erfolgreich zu sein und strebte eine Karriere als Krankenschwester an. Ihre Träume wurden jedoch unterbrochen, als die politische Lage in Deutschland in den 1930er Jahren immer angespannter wurde. Aus Angst um ihre Sicherheit traf Therese die schwierige Entscheidung, ihre Heimat zu verlassen und nach Togo zu reisen, dem Heimatland ihrer Eltern.


Für Therese war die Reise nach Togo nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale Reise. Da sie weder ihre Eltern noch ihre kulturellen Wurzeln kannte, begab sie sich auf eine Reise, um ihre Identität zu entdecken und sich mit ihrem Erbe zu verbinden. Ihre Erfahrungen in Togo waren augenöffnend und transformierend. Sie lernte die reiche Geschichte und Kultur ihres Volkes kennen und gewann eine neu entdeckte Wertschätzung für ihre Wurzeln.


Thereses Leben ist ein fast unbekanntes Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte. Ihre Geschichte wirft ein Licht auf die Erfahrungen der Schwarzen in Deutschland in einer Zeit großer Unruhen und Umwälzungen. Trotz der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war, blieb Therese unverwüstlich und entschlossen, sich ein besseres Leben zu schaffen. Ihr Vermächtnis erinnert uns an die Stärke und den Mut derjenigen, die ausgegrenzt und diskriminiert wurden.


Während wir weiterhin für Gleichheit und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft kämpfen, ist es wichtig, sich an die Geschichten derer zu erinnern, die vor uns gekommen sind. Wir müssen ihre Kämpfe und Triumphe ehren und ihre Erfahrungen nutzen, um uns in unserem eigenen Kampf für eine bessere Zukunft zu inspirieren. Thereses Geschichte ist eine, die es verdient, erzählt, erinnert und gefeiert zu werden.



Definition und Bedeutung der


Kolonialgeschichte in Afrika


Die Kolonialgeschichte Afrikas umfasst einen Zeitraum, der sich vom 15. Jahrhundert bis weit in das 20. Jahrhundert erstreckt und währenddessen europäische Mächte weite Teile des afrikanischen Kontinents beherrschten. Dieses historische Kapitel ist geprägt von der Eroberung und Ausbeutung afrikanischer Länder durch europäische Kolonialmächte und hat bis heute tiefgreifende Auswirkungen auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der betroffenen Staaten.


Die Definition der Kolonialgeschichte bezieht sich auf die Errichtung, Verwaltung und Kontrolle von Kolonien in einem nicht-europäischen Territorium durch europäische Staaten. Kennzeichnend hierfür war das Streben nach wirtschaftlichem Gewinn, strategischer Expansion und kultureller Dominanz. Die koloniale Ära in Afrika begann mit den ersten portugiesischen Entdeckungsreisen entlang der afrikanischen Westküste und etablierte sich durch den Aufbau von Handelsstützpunkten und später durch die formelle Inbesitznahme und Aufteilung des Kontinents unter den Kolonialmächten.


Die Bedeutung der Kolonialgeschichte für Afrika ist


vielschichtig und kontrovers.


Zum einen führte die europäische Präsenz zu einem grundlegenden Wandel afrikanischer Gesellschaften. Sie veränderte bestehende politische Machtstrukturen, führte zur Einführung neuer Wirtschaftsformen und hatte einen erheblichen Einfluss auf die Kultur und das soziale Gefüge. Zum anderen legte sie den Grundstein für zahlreiche herausfordernde Erbschaften, wie künstliche Grenzziehungen, die bis heute interne Konflikte nach sich ziehen, oder wirtschaftliche Abhängigkeiten, die in der postkolonialen Ära fortbestehen.


Die Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte ist nicht nur relevant für das Verständnis der Vergangenheit, sondern auch für die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft afrikanischer Staaten. Sie wirft Fragen nach Identität, Entwicklung und Selbstbestimmung auf und ist damit ein zentraler Bestandteil politischer Bildung und internationaler Beziehungen. Der Prozess der Entkolonialisierung, der in den 1950er und 1960er Jahren an Dynamik gewann, markierte für viele afrikanische Länder das Ende formaler europäischer Herrschaft, doch die Schatten der Kolonialzeit wirken bis in die heutige Zeit nach.


In diesem Kontext ist die Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte Afrikas ein Schlüssel zum Verständnis der aktuellen Herausforderungen, mit denen der Kontinent konfrontiert ist. Sie ermöglicht es, historisch gewachsene Probleme zu erkennen, zu analysieren und letztlich Ansätze zu deren Überwindung zu entwickeln. Dabei ist eine differenzierte Betrachtung erforderlich, die sowohl die negativen Auswirkungen des Kolonialismus als auch die daraus resultierenden Entwicklungen und Chancen beleuchtet.## Historischer Überblick: Die Anfänge der europäischen Kolonialisierung in Afrika


Die europäische Kolonialisierung Afrikas, die ihren Anfang im 15. Jahrhundert

nahm, ist ein komplexes Kapitel der Weltgeschichte.


 Sie zeichnet sich durch eine Vielzahl von Entdeckungen, Handelsbeziehungen und machtpolitischen Konstellationen aus, die bis tief ins 19. Jahrhundert hinein den afrikanischen Kontinent nachhaltig prägen sollten.


Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die europäische Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent weitgehend auf Handelsposten und befestigte Stützpunkte entlang der Küsten beschränkt. Eine Ausnahme bildete hier die Kapkolonie, die im 17. Jahrhundert von den Niederländern begründet wurde und wo sich europäische Siedler niedergelassen hatten. Auch die portugiesischen Versuche, sich entlang des Sambesi im heutigen Moçambique festzusetzen, markieren frühe europäische Ambitionen einer Territorialherrschaft in Afrika. Arabische Händler, die weit vor den Europäern in Ostafrika Handelsniederlassungen, vor allem für den Sklaven- und Elfenbeinhandel, errichtet hatten, verdeutlichen die bereits lange bestehende Einbindung des Kontinents in überregionale Handelsnetze.


Die eigentliche Durchdringung Afrikas durch die Europäer erfolgte jedoch erst im Zuge des sogenannten "Wettlaufs um Afrika", der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Fahrt aufnahm. Forscher, Missionare und Abenteurer spielten eine Schlüsselrolle bei der Erschließung des Kontinents für europäische Interessen. Getrieben von den Idealen der Aufklärung und dem Drang, die letzten "weißen Flecken" auf der Landkarte zu erforschen, begannen Entdecker wie David Livingstone oder Henry Morton Stanley, die großen Flüsse und das Innere des Kontinents zu kartographieren.


Die Entdeckungen rückten Ressourcenreichtum und strategische Bedeutung Afrikas in das Bewusstsein der europäischen Mächte. Handelsunternehmen und staatliche Akteure begannen, Handelsabkommen mit lokalen Herrschern zu schließen, die ihnen ökonomische Vorrechte sichern sollten. Diese Bemühungen führten zu einem intensivierten Wettbewerb zwischen den Händlern, welcher die europäischen Staaten in die Rolle von Schutzmächten drängte. Die Kooperationsbereitschaft afrikanischer Vertragspartner, kombiniert mit militärtechnischen Fortschritten, die Europäer in der Kriegsführung überlegen machten, und medizinischen Fortschritten im Kampf gegen tropische Krankheiten, erleichterte die europäische Inbesitznahme afrikanischer Gebiete.


Die Motive der europäischen Mächte für den Erwerb von Kolonien waren vielschichtig.

Neben wirtschaftlichen Erwägungen wie dem Zugang zu Rohstoffen und neuen Märkten spielten auch strategische Überlegungen, wie die Sicherung von Handelsrouten, eine Rolle. Hinzu kam eine nationalistisch aufgeladene Stimmung in den Ländern Europas, die den Drang nach kolonialer Expansion zusätzlich befeuerte. Der Imperialismus war demnach auch eine Folge innenpolitischer Faktoren und spezifischer lokaler Gegebenheiten.


Die Berliner Konferenz von 1884/85, auf Initiative des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck einberufen, markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der europäischen Kolonialisierung Afrikas. Die Konferenz mündete in der Aufteilung des Kontinents unter den europäischen Mächten und legte Regeln für die Besetzung afrikanischer Gebiete fest. Diese Aufteilung erfolgte jedoch willkürlich und ohne Berücksichtigung ethnischer, religiöser oder kultureller Gegebenheiten, was langfristig zu Konflikten führte, die bis heute nachwirken.


Die Anfänge der europäischen Kolonialisierung in Afrika waren somit geprägt von einer Mischung aus Entdeckergeist, wirtschaftlichen Interessen, strategischen Erwägungen und einer europäischen Wahrnehmung der eigenen Überlegenheit. Die daraus resultierenden kolonialen Strukturen sollten die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse Afrikas grundlegend verändern und die Weichen für die spätere Entkolonialisierung und die Herausforderungen der postkolonialen Ära stellen.## Die Auswirkungen des Kolonialismus auf die afrikanische Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft


Die koloniale Durchdringung Afrikas führte zu einem grundlegenden Wandel der afrikanischen Gesellschaftsstrukturen, Kultur und Wirtschaft, deren Auswirkungen bis heute nachhallen. Der europäische Kolonialismus hat nicht nur die politische Landkarte des Kontinents neu gezeichnet, sondern auch tiefgreifende sozioökonomische und kulturelle Veränderungen bewirkt, die das Gesicht Afrikas nachhaltig verändert haben.


 Gesellschaftliche Auswirkungen


Die koloniale Herrschaft hat zu einer Erosion traditioneller afrikanischer Gesellschaftsstrukturen geführt. Durch die Einführung einer neuen Verwaltungsordnung und die willkürliche Grenzziehung wurden bestehende ethnische und kulturelle Grenzen ignoriert und vielfach zerschnitten. Die koloniale Politik des "Divide et impera" (Teile und herrsche) nutzte ethnische Unterschiede aus, um Kontrolle zu gewährleisten, was zu einer Verschärfung interethnischer Spannungen und Konflikten führte, die bis in die Gegenwart andauern.


Im Zuge der Kolonialisierung kam es zu einer Verstädterung und damit verbundenen Entwurzelung großer Bevölkerungsteile. Während die Städte als administrative und wirtschaftliche Zentren expandierten, verloren viele ländliche Gebiete ihre soziale und ökonomische Bedeutung. Die Zwangsrekrutierung von Arbeitskräften für Plantagen und Minen sowie die Einführung von Kopf- und Hüttensteuern zwangen afrikanische Männer, in fremden Regionen zu arbeiten und ihre Familien zurückzulassen, wodurch traditionelle Familiensysteme geschwächt wurden.


Kulturelle Auswirkungen


Der Kolonialismus hat auch das kulturelle Leben in Afrika tiefgreifend beeinflusst. Europäische Sprachen wie Englisch, Französisch und Portugiesisch wurden zu den Amtssprachen der Kolonien und später zu den Nationalsprachen der unabhängigen Staaten. Dies führte zur Marginalisierung vieler afrikanischer Sprachen und Dialekte, die einen großen Teil ihrer Funktion als Bildungs- und Kultursprachen verloren.


Missionare spielten eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des Christentums, das zunehmend traditionelle afrikanische Religionen verdrängte oder mit ihnen synkretistische Formen entwickelte. Bildung und Erziehung wurden vielfach nach europäischem Vorbild gestaltet, wodurch afrikanische Bildungstraditionen in den Hintergrund traten. Die Folge war eine Entfremdung von den eigenen kulturellen Wurzeln, die auch durch die Übernahme europäischer Lebensstile und Wertesysteme verstärkt wurde.


Wirtschaftliche Auswirkungen


Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kolonialismus sind vielschichtig. Die Einführung der Geldwirtschaft und die Ausrichtung der afrikanischen Volkswirtschaften auf die Bedürfnisse der Kolonialmächte führten zu einer Veränderung der traditionellen Wirtschaftsweisen. Die Kolonialwirtschaft war vor allem auf den Export von Rohstoffen und die Einfuhr von Fertigwaren ausgerichtet, was zu einer monostrukturellen Wirtschaft führte, die von wenigen Exportgütern abhängig war und ist.


Die Schaffung von Infrastrukturen wie Eisenbahnen und Straßen diente primär dem Abtransport der Rohstoffe zu den Häfen und nicht der wirtschaftlichen Entwicklung des Hinterlandes. Die Enteignung von Land und die Einführung von Plantagenwirtschaft führten zu einer Verdrängung kleinbäuerlicher Strukturen und einer Abhängigkeit von internationalen Märkten.


Diese Entwicklungen haben gravierende soziale und ökonomische Ungleichheiten hinterlassen und stellen afrikanische Gesellschaften bis heute vor große Herausforderungen. Die Abhängigkeit von ehemaligen Kolonialmächten und internationalen Märkten, die Schwächung lokaler Wirtschaftskreisläufe und die fehlende industrielle Basis sind nur einige der wirtschaftlichen Spätfolgen des Kolonialismus, die die Entwicklungschancen vieler afrikanischer Länder bis in die Gegenwart beeinträchtigen.


Die Auseinandersetzung mit diesen kolonialen Erbschaften ist für die afrikanischen Gesellschaften von zentraler Bedeutung, um einen eigenständigen Entwicklungsweg zu finden und die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Folgen des Kolonialismus zu überwinden.## Der Kampf um Unabhängigkeit und die Entkolonisierung Afrikas


Die Entkolonisierung Afrikas, die mit der Unabhängigkeit Ghanas 1957 einen sichtbaren Anfang nahm, entfaltete sich als ein komplexer und vielschichtiger Prozess. Er war geprägt von politischen Auseinandersetzungen, sozialen Umwälzungen und nicht selten auch von gewaltsamen Konflikten. Diese Phase markiert den Übergang von der europäischen Fremdherrschaft zur formalen politischen Souveränität afrikanischer Staaten und ist eng mit dem Streben nach Selbstbestimmung und nationaler Identität verbunden.


Die politische Mobilisierung für Unabhängigkeit


Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verstärkte sich in vielen afrikanischen Territorien die politische Mobilisierung. Die Gründung der Vereinten Nationen und die Formulierung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte trugen ebenso wie die Dekolonisation Asiens dazu bei, die Unabhängigkeitsbestrebungen in Afrika zu beflügeln. Afrikanische Soldaten, die im Dienste der Kolonialmächte gekämpft hatten, kehrten mit neuen Vorstellungen von Freiheit und Gleichheit zurück. Sie bildeten zusammen mit einer wachsenden Zahl gebildeter Afrikaner, die in Europa und Amerika studiert hatten, die Speerspitze der Unabhängigkeitsbewegungen.


Charismatische Führungspersönlichkeiten wie Kwame Nkrumah in Ghana, Jomo Kenyatta in Kenia oder Patrice Lumumba im Kongo wurden zu Symbolfiguren des afrikanischen Emanzipationskampfes. Sie verstanden es, die Sehnsucht der Bevölkerung nach Selbstbestimmung zu artikulieren und in politische Programme umzumünzen. Die neu gegründeten politischen Parteien und Gewerkschaften wurden zum organisatorischen Rückgrat des Kampfes um Unabhängigkeit. Sie führten Kampagnen, Demonstrationen und Streiks an und setzten die Kolonialregierungen zunehmend unter Druck.


 Die Reaktionen der Kolonialmächte


Die europäischen Kolonialmächte reagierten unterschiedlich auf die Unabhängigkeitsforderungen. Während einige, wie Großbritannien und Frankreich, unter dem Eindruck der internationalen Entwicklungen und des wachsenden Widerstands in den Kolonien relativ rasch die politische Unabhängigkeit gewährten, hielten andere, wie Portugal und Spanien, länger an ihren Kolonien fest. Besonders das französische Vorgehen in Algerien, wo ein blutiger Befreiungskrieg (1954-1962) geführt wurde, verdeutlicht die Brutalität, mit der einige Kolonialmächte versuchten, ihren Herrschaftsanspruch zu verteidigen.


In den britischen Kolonien wurde der Übergang zur Unabhängigkeit häufig mittels Verhandlungen und Konferenzen vollzogen. Die "Wind of Change"-Rede des britischen Premierministers Harold Macmillan von 1960 symbolisiert den Wandel in der britischen Kolonialpolitik, der in einer Reihe von Unabhängigkeitserklärungen seinen Ausdruck fand.


Die Herausforderungen der Entkolonialisierung


Die Entkolonialisierung war kein einheitlicher oder konfliktfreier Prozess. In einigen Fällen, wie im Kongo, führte die Unabhängigkeit zu politischer Instabilität und Bürgerkriegen. Die willkürlichen Grenzziehungen der Kolonialzeit, ethnische Spannungen und die wirtschaftliche Abhängigkeit von ehemaligen Kolonialmächten erwiesen sich als schwere Hypotheken für die jungen Nationen. Hinzu kam der Kalte Krieg, der Afrika zu einem Schauplatz für Stellvertreterkonflikte machte und die internen Spannungen zusätzlich verschärfte.


Die Entkolonialisierung Afrikas war somit ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte des Kontinents. Sie ebnete den Weg für eine neue Ära der Selbstbestimmung, brachte aber auch neue Herausforderungen mit sich. Der Kampf um Unabhängigkeit war eng verknüpft mit der Suche nach nationaler Identität und der Gestaltung einer postkolonialen Ordnung, die bis heute die politische Landschaft Afrikas prägt.## Spätfolgen des Kolonialismus und deren Einfluss auf die heutige politische und wirtschaftliche Situation in Afrika


Die Folgen des Kolonialismus wirken bis in die Gegenwart und prägen die politische und wirtschaftliche Situation vieler afrikanischer Staaten nachhaltig. Bis heute sind die Spätfolgen dieser Epoche in vielfältigen Bereichen des Kontinents zu beobachten und beeinflussen die Entwicklungschancen der afrikanischen Nationen.


Politische Spätfolgen und aktuelle Herausforderungen


Die während der Kolonialzeit willkürlich gezogenen Grenzen führten zur Bildung von Staaten, die ethnisch und kulturell heterogene Gruppen umfassen. Diese künstlichen Gebilde sind oft geprägt von politischer Instabilität, da die Grenzen weder historische Territorien noch Identitäten berücksichtigten. Ethnische Spannungen, die teilweise durch die Kolonialmächte geschürt wurden, haben in einigen Fällen zu langwierigen Bürgerkriegen und Konflikten geführt, die bis heute andauern.


Die Einführung westlicher Regierungssysteme ohne ausreichende Berücksichtigung lokaler Traditionen und Machtstrukturen hat in vielen Ländern zu Schwierigkeiten bei der Staatenbildung und Demokratisierung geführt. Einige Staaten leiden bis heute unter autoritären Regimen, die in der postkolonialen Ära entstanden sind. Die Entstehung von Kleptokratien, in denen eine Elite die Staatsressourcen für den eigenen Vorteil ausbeutet, ist eine weitere Folge, die die Entwicklung der politischen Kultur beeinträchtigt.


Wirtschaftliche Spätfolgen und deren Auswirkungen


Die monostrukturellen Wirtschaftssysteme, die während der Kolonialzeit etabliert wurden, prägen viele afrikanische Volkswirtschaften bis heute. Die Abhängigkeit von wenigen Exportgütern macht diese Länder anfällig für Schwankungen auf dem Weltmarkt und führt zu einer hohen Vulnerabilität gegenüber externen Schocks.


Die einseitig auf den Export ausgerichtete Infrastruktur hat dazu beigetragen, dass interne Märkte nur unzureichend entwickelt sind. Dies erschwert die regionale Integration und den Aufbau diversifizierter Volkswirtschaften. Die mangelnde industrielle Basis und die ausbleibende Wertschöpfung im eigenen Land haben zu einem Teufelskreis aus Armut und Abhängigkeit geführt.


Die wirtschaftliche Ausnutzung durch internationale Konzerne, die oftmals aus den ehemaligen Kolonialmächten stammen, setzt sich bisweilen fort. Die Ausplünderung natürlicher Ressourcen ohne angemessene Kompensation für die lokalen Gemeinschaften führt zu sozialen Spannungen und Umweltzerstörung.


Überwindung des kolonialen Erbes


Um die negativen Spätfolgen des Kolonialismus zu überwinden, sind tiefgreifende Reformen erforderlich. Dazu gehören die Stärkung rechtsstaatlicher Strukturen, die Förderung regionaler Integration sowie der Aufbau nachhaltiger und diversifizierter Wirtschaftssysteme. Eine Schlüsselrolle spielt auch die Bildung, die es ermöglicht, die notwendigen Kompetenzen für eine eigenständige Entwicklung zu erwerben.


Die internationale Gemeinschaft ist aufgefordert, Partnerschaften auf Augenhöhe zu etablieren und die Länder Afrikas in ihren Bemühungen zu unterstützen. Dies schließt faire Handelsbeziehungen, Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie technologischen Transfer ein.


Die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit und ihren Folgen ist ein kontinuierlicher Prozess, der auch die Aufarbeitung historischer Ungerechtigkeiten und die Anerkennung der Leiden der kolonisierten Bevölkerungen umfasst. Nur so kann ein gemeinsamer Weg in eine Zukunft gefunden werden, die von Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung geprägt ist.


Fazit


Die Spätfolgen des Kolonialismus sind ein komplexes Erbe, das die heutige politische und wirtschaftliche Situation in Afrika wesentlich bestimmt. Die Überwindung dieses Erbes erfordert ein umfassendes Engagement sowohl der afrikanischen Staaten als auch der internationalen Gemeinschaft. Es gilt, die historisch gewachsenen Herausforderungen zu meistern und neue Wege für eine gerechte und prosperierende Zukunft Afrikas zu ebnen.## Schlussfolgerungen und Ansätze zur Überwindung des kolonialen Erbes


Die Betrachtung der Kolonialgeschichte Afrikas und ihrer mannigfaltigen Auswirkungen führte zu einem tiefgreifenden Verständnis der Komplexität und Persistenz kolonialer Strukturen. Es ist offenkundig, dass die Dekolonisierung weit mehr erfordert als die bloße Erlangung politischer Unabhängigkeit. Um das koloniale Erbe zu überwinden, bedarf es einer umfassenden Strategie, die sowohl die Vergangenheitsbewältigung als auch die Zukunftsgestaltung umfasst.


Strukturelle Reformen und Rechtsstaatlichkeit


Ein zentraler Ansatz zur Überwindung der kolonialen Vergangenheit ist die Stärkung von rechtsstaatlichen Strukturen. Dies schließt die Schaffung transparenter, verlässlicher und unabhängiger Justizsysteme ein, die in der Lage sind, Rechtssicherheit zu gewährleisten und die Achtung der Menschenrechte zu sichern. Es ist essenziell, dass Gesetze und Verordnungen, die aus der Kolonialzeit stammen und bis heute diskriminierende oder repressive Wirkungen entfalten, einer kritischen Überprüfung unterzogen und angepasst oder abgeschafft werden.


Wirtschaftliche Diversifizierung und Bildung


Die monostrukturellen Wirtschaftssysteme, die in vielen afrikanischen Ländern während der Kolonialzeit eingeführt wurden, müssen diversifiziert werden, um wirtschaftliche Resilienz und Unabhängigkeit von externen Schocks zu erhöhen. Die Förderung von Bildung und Ausbildung stellt einen fundamentalen Schritt dar, um die notwendigen Kompetenzen für innovative und nachhaltige Wirtschaftsentwicklungen zu schaffen. Der Ausbau von technischen und beruflichen Schulen sowie Hochschulen muss daher eine hohe Priorität in der Entwicklungsagenda afrikanischer Staaten einnehmen.


Aufarbeitung der Vergangenheit und Versöhnung


Die Anerkennung und Aufarbeitung der während der Kolonialzeit begangenen Ungerechtigkeiten ist ein wichtiger Baustein für den Versöhnungsprozess. Hierzu gehört auch die Rückgabe von unrechtmäßig entwendeten Kulturgütern und eine angemessene Entschädigung für erlittene Schäden. Dialoge zwischen ehemaligen Kolonialmächten und den afrikanischen Staaten sollten gefördert werden, um ein gemeinsames Verständnis der Geschichte zu entwickeln und die Basis für eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zu schaffen.


Internationale Partnerschaften und regionale Integration


Internationale Partnerschaften müssen auf Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt basieren. Die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten sollte sich an deren Bedürfnissen orientieren und nicht an neokolonialen Interessen. Darüber hinaus ist die regionale Integration ein Schlüssel zur Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Selbstbestimmung Afrikas. Organisationen wie die Afrikanische Union (AU) und regionale Wirtschaftsgemeinschaften spielen dabei eine zentrale Rolle.


Fazit


Der Umgang mit den Spätfolgen des Kolonialismus ist eine Herausforderung, die konzertiertes Handeln auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene erfordert. Es gilt, die vielschichtigen Probleme, die aus der kolonialen Vergangenheit resultieren, konstruktiv zu bearbeiten und dabei die Souveränität und die Entwicklungsziele der afrikanischen Staaten zu respektieren. Die Überwindung des kolonialen Erbes ist ein Prozess, der Geduld und Ausdauer verlangt, aber für die Zukunft Afrikas von entscheidender Bedeutung ist.


Die Umsetzung dieser Ansätze erfordert eine konsequente und langfristig ausgerichtete Politik, die sowohl die Eigenverantwortlichkeit der afrikanischen Staaten stärkt als auch die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft sicherstellt. Nur so kann ein nachhaltiger Weg eingeschlagen werden, der Afrika zu einer gerechten, friedlichen und prosperierenden Zukunft verhilft.



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